Bildschirmfoto 2024 02 15 um 07.38.43Palästinenserpräsident Abbas fleht Hamas an, endlich einem Deal zur Freilassung der Geiseln zuzustimmen

Redktion tachles

Tel Aviv (Weltexpresso) - Palästinenserpräsident Mahmud Abbas forderte am Mittwoch die islamistische Hamas auf, so schnell wie möglich einen Deal zu akzeptieren, in dem die israelischen Geiseln freikommen, um das palästinensische Volk vor einer Katastrophe zu bewahren. Jeder, der eine mögliche Vereinbarung für die Freilassung der Geiseln unterwandere, trüge eine hohe Verantwortung, da die Palästinenser inzwischen in eine «unerträgliche Situation» geraten wären.

Der Krieg in Gaza sei eine Katastrophe mit vernichtenden Konsequenzen, die nicht weniger gefährlich seien als die «Nakba von 1948». Nakba, das arabische Wort für Katastrophe, bezeichnet in der palästinensischen Geschichte die Flucht und Vertreibung von rund 700‘000 Menschen währen des israelischen Unabhängigkeitskrieges aus jenem Teil Palästinas, das heute zum Kernland Israels gehört. Abbas, der sich in Doha mit dem Emir von Katar traf, um über die Möglichkeiten für Gaza in der Zeit nach dem Krieg zu sprechen, flehte die Israelis an, die Grenzstadt Rafah nicht anzugreifen.

Und er forderte die USA und die arabische Welt auf, alles dafür zu tun, damit es zu einem Waffenstillstand komme. Gleichzeitig trafen sich zu weiteren Gesprächen führende Politiker und Geheimdienstler in Kairo, unter ihnen auch Mossad Chef David Barnea. Allerdings hatte Israels Premier Binyamin Netanyahu der israelischen Delegation nur einen sehr engen Spielraum gelassen. Netanyahu verweigert einen Deal, der nicht gänzlich nach seinen Vorstellungen ausfällt. Die Familien der Geiseln protestieren inzwischen immer lauter gegen Netanyahu und werfen ihm vor, ihre entführten Familienmitglieder im Stich zu lassen.


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Ein Mann trauert um seine Frau und Kinder, die bei einem israelischen Angriff in Rafah ermordet wurden
©tchles.

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 14. Februar 2024