Äußerungen des rechtsextremen israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich
Redaktion tachles
Tel Aviv (Weltexpresso) - Und wieder einmal ließ der rechtsextreme Finanzminister Israels Bezalel Smotrich (links im Bild) einen Satz los, der sofort die Runde machte in der ganzen Welt: Zwei Millionen Menschen in Gaza zu Tode hungern lassen, sei wohl richtig und moralisch, um die israelischen Geiseln zu befreien, aber die Welt «werde uns das nicht machen lassen». Auf einer ultrarechten Konferenz, nach dem einstigen Siedlungsblock in Gaza «Katif Annual Conference» genannt, sprach sich Smotrich auch gegen einen Deal mit der Hamas aus, er sei so schlecht, dass er nur ein paar Geiseln helfen werde, der Rest werde in Gaza verbleiben.
«So wie ich das machen würde, gäbe es eine Chance alle zurückzubringen», erklärte Smotrich. Der Deal, der auf dem Tisch liege, würde alle Erfolge des Krieges zunichte machen, die Hamas könnte sich schnell erholen. Und dann begann er die Protestbewegung zu attackieren, die «unverantwortlich die israelische Position geschwächt hat» und die Regierung und ihre Führung und die Armee mit der Forderung angreife, dass es «jetzt und um jeden Preis» einen Deal geben müsse.
Smotrichs Forderung, die Menschen in Gaza verhungern zu lassen, hat international für Entrüstung gesorgt, auch bei vielen jüdischen Organisationen. Die Anti-Defamation League in New York gab eine Presseerklärung heraus, in der sie Smotrich scharf angreift. Wieder einmal interessant ist das Schweigen von Premier Netanyahu. Von ihm war so gut wie nichts zu hören zu Smotrichs katastrophaler Äußerung. Schon früher hat er ähnliche Äußerungen gemacht, die nun vor dem Internationalen Gerichtshof zitiert werden, um zu beweisen, dass Israel einen Völkermord begehen könnte.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 9. August 2024