gaza zdfUS-Gesandter weiter für Umsiedlung von Palästinensern aus Gaza

Redaktion tachles

New York (Weltexpresso) - Die USA halten die Umsiedlung von Palästinensern aus dem nach mehr als 15 Monaten Krieg verwüsteten Gazastreifen weiter für eine humanitär gebotene Maßnahme - trotz der bisherigen Weigerung von Nachbarländern, die Menschen aufzunehmen. Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, zeichnete ein dramatisches Bild von der Situation in dem abgeriegelten Küstengebiet.

Er sagte, rund 30’000 nicht explodierte Sprengsätze lägen dort herum. Es gebe kein Trinkwasser, keinen Strom und kein Benzin. Viele der noch stehenden Häuser seien einsturzgefährdet. Der Wiederaufbau werde 10 bis 15 Jahre dauern, sagte Witkoff. Zu glauben, dies sei in fünf Jahren möglich - wie in dem Abkommen zum Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Hamas festgehalten - sei "absurd". Witkoff hatte den Gazastreifen in der vergangenen Woche besucht.

Der Sondergesandte hatte sich in Washington auch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu getroffen. Netanjahu sollte am Nachmittag (Ortszeit) mit US-Präsident Donald Trump zusammenkommen.
Am Donnerstag ist ein Treffen Witkoffs mit dem katarischen Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani geplant. In der nächsten Woche wird Jordaniens König Abdullah in Washington erwartet.
Trump hatte ins Gespräch gebracht, die Menschen aus dem Gazastreifen in benachbarte arabische Länder wie Ägypten oder Jordanien umzusiedeln. Dies sei ein humanitärer Ansatz, sagte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz. Ägypten und Jordanien lehnen dies ab und erklärten, sie wollten sich nicht an Deportationen beteiligen.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 5. Februar 2025