Frankfurter OB Peter Feldmann mit Anhang unterwegs in der Türkei in Eski?ehir
Konrad Daniel und kus
Eski?ehir (Weltexpresso) - Auf der zweiten Station seiner Türkeireise traf Oberbürgermeister Peter Feldmann am Dienstag, 21. Februar, in Frankfurts Partnerstadt Eski?ehir auf seinen langjährigen Amtskollegen Yilmaz Büyüker?en. Dieser bereitete zusammen mit zahlreichen Repräsentanten seiner Stadt den Gästen aus Frankfurt einen herzlichen Empfang.
Peter Feldmann hatte schon im Vorfeld klargestellt, daß er sich vehement gegen die Beeinflußung der türkischen Regierung durch Wahlkampfauftritte in Deutschland zur beabsichtigten Abstimmung über den Ausbau der präsidialen Gewalt zu Lasten demokratischer Institutionen ausspricht. Dies wird hoffentlich auch im Interesse der städtischen Amthinhaber in Eskişehir sein, die nicht der Regierungspartei angehören. Für Feldmann und seine Delegation war es ein Wiedersehen nach dem deutsch-israelisch-türkischen Jugendaustausch im vorletzten Jahr. Weitere Treffen fanden mit dem Präsidium der Anadolu Universität und dem Gouverneur der Provinz Eskişehir statt.
Beide Stadtoberhäupter betonten bei ihrer Begegnung die Wichtigkeit der kommunalen Beziehungen sowie den Austausch zwischen den Menschen. Es bestand Einigkeit, dass die Städte bei den großen Herausforderungen, die ihnen aus der derzeitigen weltpolitischen Lage erwachsen, eng zusammenarbeiten müssen.
Peter Feldmann und die mitgereisten Vertreter der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung, an deren Spitze die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Erika Pfreundschuh, überbrachten den Gesprächspartnern die Grüße der gewählten Gremien der Stadt Frankfurt und brachten deren tiefe Solidarität mit den Menschen und politischen Repräsentanten der türkischen Partnerstadt zum Ausdruck.
„Deutschland und insbesondere Frankfurt – mit der Tradition des Paulskirchenparlaments von 1848 - stehen für demokratische Werte wie Presse- und Meinungsfreiheit, die auch in der Türkei von zentraler Wichtigkeit für die Menschen sind“, unterstrich Feldmann die Bedeutung einer freiheitlichen und pluralistischen Gesellschaft. Er erinnerte an die vielfältigen Aktivitäten, die in den vergangenen fünf Jahren die Städtepartnerschaft mit dynamischen Leben erfüllt haben. „Insbesondere unser gemeinsames trinationales Austauschprojekt mit unserer Partnerstadt Tel Aviv war ein großer Erfolg“, würdigte er den verständnisfördernden Charakter dieses einzigartigen Begegnungsprogramms zwischen jungen Menschen aus drei verschiedenen Kulturkreisen. Dieses soll in den kommenden Jahren mit sportlichen Inhalten und Frankfurter Sportvereinen seine Fortsetzung finden.
Des Weiteren hob Feldmann als herausragende Beispiele der engen Beziehungen bis auf die Stadtteilebene das Höchster Schlossfest 2014 mit Eskişehir als Partner und den Schüleraustausch hervor. Aktuell konnte er zudem ein Gastspiel des Frankfurter „Theaters Grüne Soße“ beim Kinder- und Jugendfestival im Mai diesen Jahres in Eskişehir ankündigen.
Als Gastgeschenk hatten die Frankfurter Besonderes im Gepäck: Feldmann überreichte seinem Amtskollegen die Replik eines Handelsvertrages zwischen der Freien Stadt Frankfurt und dem Osmanischen Reich aus dem Jahr 1840. Das Original dieses prachtvoll verzierten Dokuments im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte dokumentiert die Regelung der internationalen Handelsbeziehungen der Stadt Frankfurt zur Zeit des Deutschen Zollvereins.
Foto: 1. Reihe v. l.: Stellv. StVV Pfreundschuh, OB Feldmann, Stadtverordnete Arslaner, OB Büyükersen, Stadtverordnete Brandt, 2. Reihe v.l. Prof. Morkramer, Stadtverordneter Löwenstein, Stadtverordneter Burcu (c) Stadt Frankfurt