
Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – In Oslo Stories: TRÄUME geht es in erster Linie um die erste Liebe als alles verändernde Erfahrung: Sie ist intensiv, alles verzehrend und schicksalhaft. Sie ist auch verwirrend, da sich Sehnsucht im Kopf und im Körper nicht unbedingt im gleichen Tempo entfalten. Auch wenn sich eine Schwärmerei wie eine unaufhaltsame Kraft anfühlen kann, ist es ungewiss, ob das körperliche Ich eines jungen Menschen mit solch intensiven Emotionen Schritt halten kann. In diesem Sinne kann es zu einer Diskrepanz zwischen der mentalen Vorstellung und der körperlichen Erfahrung kommen, die sich sowohl verwirrend als auch traumatisch anfühlen kann.
Die Stärke und der Schmerz der ersten Liebe sind dennoch überwältigend und können als ein so wunderbares Ereignis in Erinnerung bleiben, dass spätere Erfahrungen nur schwer damit mithalten können. Auf diese Weise erzeugt die erste Liebe auch eine erkennbare Sehnsucht bei den Erwachsenen, die sie beobachten. In meinem Film sind dies in erster Linie die Mutter und die Großmutter des Mädchens, die die niedergeschriebenen Erfahrungen lesen. Sie beginnen daraufhin, einige der Entscheidungen in Bezug auf Sex und Liebe, die sie selbst im Leben getroffen haben, in einem neuen Licht zu betrachten. Die drei Frauen haben jeweils ihre eigenen Erfahrungen (und Meinungen) in Bezug auf Verlangen, Freiheit, Selbstbestimmung und Verantwortung, die nicht in Stein gemeißelt sind und sich manchmal widersprechen. Abgesehen von der Liebe untersucht die Geschichte auch, wie sexuelles Verlangen dazu verwendet werden kann, bestimmte Handlungen gegenüber anderen zu rechtfertigen, und dass selbst die zarte, zutiefst persönliche Erfahrung des Verliebtseins einen Marktwert hat.
Ein Gespräch mit Dag Johan Haugerud
Worum geht es in Oslo Stories: TRÄUME? Wie verhält er sich zu den ersten beiden Filmen?
Oslo Stories: TRÄUME handelt von einer jungen Frau, die ihr erstes sexuelles Erwachen erlebt und sich bald darauf in ihre Lehrerin verliebt. Wie in Oslo Stories: SEHNSUCHT and Oslo Stories: LIEBE geht es in dem Film darum, dass Sexualität und sexuelle Bedürfnisse individuelle Dinge sind und nicht unbedingt etwas mit romantischer Liebe oder sexueller Identität zu tun haben. Wie bei Oslo Stories: LIEBE handelt der Film von einer Frau, die die Kontrolle über ihr Leben haben will – über ihre Träume, Gefühle, ihre Wünsche – ohne sich den gesellschaftlichen Vorstellungen zu beugen. Was war das Wichtigste, das Sie mit der gesamten Trilogie vermitteln wollten? Dass es möglich ist, sich eine andere Denkweise vorzustellen.
Foto:
©Verleih
Info:
Stab
Regie. Dag Johan Haugerud
Buch. ◦Dag Johan Haugerud
Kamera. Cecilie Semec
Mit
• Ella Øverbye(Johanne)
• Selome Emnetu(Johanna)
• Ane Dahl Torp(Kristin)
• Anne Marit Jacobsen(Karin)
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