Endlich ein Film über diesen sensationellen österreichischen Maler, ab November im Kino

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wir hören gerade von diesem Film, einer Gemeinschaftsproduktion Österreichs und Luxemburgs, das erste Mal. Und obwohl wir noch überhaupt nicht wissen, wie der Film ist und was aus seinem Leben und Werk eine Rolle spielt, wissen wir schon jetzt: das wird eine Sensation.

 

Eine Sensation deswegen, weil dieser Maler, Zeichner Graphiker Egon Schiele in Deutschland noch immer weit unterhalb seines künstlerischen Werts bekannt ist. Natürlich, bei Kennern schon, aber bei der breiteren Bevölkerung, also beispielsweise bei denen, die mit Gustav Klimt noch etwas anzufangen wissen, ist Egon Schiele nach wie vor nicht so bekannt. Das kann hoffentlich dieser Film ändern.

 

Warum wir auf Gustav Klimt kamen? Ganz einfach. Die beiden Freunde - Klimt war schon am 14. Juli 1962 geboren, Schiele erst am 12. Juni 1890 - starben im Jahr 1918 an der Schwarzen Grippe, die in Wien wütete und viele dahinraffte. Übrigens auch die schwangere Frau von Egon Schiele, die drei Tage vor dem 28jährigen starb. Es gibt von den beiden befreundeten Künstlern: Schiele und Klimt ein beeindruckendes Ganzkörperporträt, gemalt von Schiele. Doch unsere Informationen über den Künstler und über den Film kommen jetzt nach und nach. Denn wir wollen diese erste Information nur nutzen, um mehr Kenntnisse über Schiele und sein Umfeld: das Wien der Moderne weiterzutragen. Natürlich wollen wir auch erfahren, welchen Schwerpunkt der Film wählen wird und wer in diesem Dokumentarfilm EGON SCHIELE verkörpern wird. Oder ob der Dokumentarfilm ohne einen Darsteller auskommt und sich auf seine Werke beschränkt. Das kann man sich sogar vorstellen, weil in den Porträts, ob gezeichnet, als Druckgraphik oder gemalt die Menschen seiner unmittelbaren Umgebung eine große Rolle spielen.

 

Interessant auch der Aspekt auf die jungen, sehr jungen Frauen und Mädchen, die seine Modelle waren, und zu denen die Öffentlichkeit heute eine andere Position einnimmt als damals. Will sagen: damals galt deren Darstellung, wo man die Nerven unter der Haut wahrnimmt und ihre Vaginen auch, als obszön. Heute ist nicht diese Darstellungsweise, sondern das Alter der Protagonistinnen problematisch geworden. Ein interessanter gesellschaftlicher Aspekt neben allem anderen. Aber zum Thema noch mehr demnächst.

 

Wir finden auch erstaunlich und natürlich begrüßenswert, daß endlich eine der künstlerisch fruchtbarsten Zeiten über ihr 'Personal' filmisch aufgearbeitet wird: WIEN um die JAHRHUNDERTWENDE  und danach. So fallen einem sofort der geglückte Film über LOU ANDREAS SALOMÉ von Cordula Kablitz-Post mit der eindrücklichen Katharina Lorenz als Lou ein, aber auch der spätere Zweig, gerade so beieindruckend in VOR DER MORGENRÖTE von Maria Schrader mit dem phänomenalen Joesf Hader dargestellt, gehören in diesen Kontext, von dem wir uns noch viel versprechen und sicher auch noch Filme über Sigmund Freud auf dem heutigen Erkenntnisstand erleben werden. Wir unterscheiden hierbei nicht zwischen Dokumentarfilmen und Spielfilmen, was man dann im Detail natürlich tun muß.

 

 

Die Filmfirma teilt dies über den Film EGON SCHIELE mit:


Wien, Anfang des 20. Jahrhunderts: Egon Schiele ist einer der meist diskutiertesten, radikalsten und originellsten Künstler seiner Zeit. Sein kreatives Schaffen wird inspiriert von schönen Frauen und dem pulsierende Zeitgeist einer zu Ende gehenden Ära. Im Zentrum stehen dabei seine Schwester und erste Muse Gerti sowie die 17 jährige Wally, mit der ihn eine wahre, tiefe Liebe verbindet, die durch das Bild „Tod und Mädchen“ unsterblich geworden ist.

Film:


Österreich, Luxemburg 2016 – 109 Minuten
mit Noah Saavedra, Maresi Riegner, Valerie Pachner u.a.
von Dieter Berner
Kinostart: 17. November 2016 im Verleih von Alamode Film



Der Regisseur Dieter Berner

sagt über EGON SCHIELE: „Meine Vorstellung war immer, der Film müsste mit Flammen beginnen, weil Schiele selbst ein Brennender war.“

Fortsetzung folgt

 

 

Foto:  Wir hatten uns das mitgeschickte Foto erst nach dem Schreibenangeschaut. Danach ist klar, daß die Rolle von Egon Schiele eine Darstellung findet - durch Noah Saavedra! Auf dem Bild sieht er so jung, so vom Zeichnen besessen aus, wie Egon Schiele war. Die beiden Darstellerinnen müssen zum einen Wally sein, sein langjähriges Modell und seine Geliebte und die Ehefrau Edith Harms, die er ebenfalls sehr oft malte. (c) alamodafilm

 

 

Info:

Filmkritiken in Weltexpresso zu den erwähnten Filmen

http://weltexpresso.wurzelknoten.de/index.php/kino/7272-vor-der-morgenroete

http://weltexpresso.wurzelknoten.de/index.php/kino/7498-lou-andreas-salome

http://weltexpresso.wurzelknoten.de/index.php/kino/7499-lou-andreas-salome-im-film-und-in-den-buechern

http://weltexpresso.wurzelknoten.de/index.php/kino/7500-lou-andreas-salome-ueber-die-produktion

http://weltexpresso.wurzelknoten.de/index.php/kino/7501-lou-andreas-salome-historie-im-film