f siegerlocEine Bilanz des 71. Filmfestivals in Locarno, der letzten Ausgabe des scheidenden Leiters Carlo Chatrian, Teil 2/2

Kirsten Liese

Locarno (Weltexpresso) - Der nun in Locarno mit dem Goldenen Leoparden gekürte Gewinnerfilm aus Singapur A Land Imagined, ein stilsicherer Mystery-Thriller über die ausbeuterischen Arbeitswelten Asiens, ist eine dieser cineastischen Perlen.  Im Zentrum stehen ein Wanderarbeiter, der plötzlich von einer Baustelle zur Landgewinnung verschwindet, und ein Polizist, der ihm nach nachspürt. Die Spuren führen in ein Internetcafé, wo der Verschwundene einem mysteriösen Fremden in einem virtuellen Spiel begegnete.

f aliceEine Bilanz des 71. Filmfestivals in Locarno, der letzten Ausgabe des scheidenden Leiters Carlo Chatrian,  Teil 1/2 

Kirsten Liese

Locarno (Weltexpresso) - Alice evoziert Konflikte, wo sie geht und steht. Permanent verstößt die junge Frau gegen Regeln,  widersetzt sich Autoritäten, erzwingt ihren Willen. Wenn die Adoptivmutter das Smartphone einkassiert, macht sie Randale. Auch das letzte Wort eines Lehrers, der sie ohne ärztliches Attest nicht vom Unterricht entlassen will, missachtet die chronische Schulschwänzerin mit der feuerroten Mähne.

f Das Geheimnis von Neapel Szene 5Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 16. August 2018,  Teil 11

Ferzan Ozpetek

Rom (Weltexpresso) - „Filme ohne die anderen gibt es nicht. Und die anderen sind wie wir Autoren des Films.“ Diesen Satz des großen Regisseurs Marco Ferreri kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich war immer der Meinung, dass der Zuschauer der letzte Autor unserer Filme ist. Er bringt die Geschichte zu Ende.

a neapel1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 16. August 2018, Teil 9

Hanno Lustig

Köln (Weltexpresso) – Neapel. Wer diese Stadt liebt, wird auch diesen Film mögen, in dem Neapel oft schöner auf der Leinwand erscheint, als man es in natura kennt. Neapel. Wer mit Rom die Reichen und Schönen assoziiert und mit Mailand das moderne Italien mit eilenden Geschäftsleuten, verdammt gut angezogen, für den ist Neapel ein Zwitter: zum einen die dustere, gefährliche Stadt des Verbrechens, zum anderen die kulturelle Sättigung seit der Antike her und das wirkliche Bewußtsein einer italienischen Nationalität.

f neapelSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 16. August 2018, Teil 10

Ferzan Ozpetek 

Rom (Weltexpresso) - Neapolitanische Traditionen: Als ich mich vor einigen Jahren in Neapel aufhielt, wo ich die Oper La Traviata im Theater San Carlo inszenierte, geriet ich zufällig in eine Vorführung der „figliata“. Es handelt sich um einen archaischen Ritus, der tief in der neapolitanischen Kultur der „femminielli“ verwurzelt ist. Diese werden als Jungen geboren, nehmen später weibliche Namen an, kleiden sich und formen ihre Körper nach weiblichen Vorbildern. Sie bilden damit eine lokale Form von Transgender aus, die sich von derjenigen trans- und intersexueller Menschen unterscheidet.