Gegen das Vergessen
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Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Seit der Verkündung des Urteils im Auschwitz-Prozess sind mehr als fünfzig Jahre vergangen. Wie verhielt es sich in dieser Zeit mit dem Interesse an Auschwitz? Als mir vor Jahren die Idee kam, meine Berichte vom Auschwitzprozess als Buch der Jugend von heute zugänglich zu machen, ahnte ich nichts von den Schwierigkeiten, mit denen ich zu tun bekommen sollte.
Die bleibende Gefahr
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Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Auschwitz, das war nicht nur der fabrikmäßige Massenmord in den Gaskammern, sondern das waren auch die Todesschüsse an der Schwarzen Wand, die Morde mit der Phenolspritze, die medizinischen Versuche an Kindern, die Stehzellen, in denen man die Opfer qualvoll verdursten und verhungern ließ. Die Beteiligten an diesen Verbrechen mordeten nicht auf Befehl, sie befanden sich nicht in einem Befehlsnotstand, sie handelten nicht aus Angst vor Bestrafung, sondern waren mit allem einverstanden. In ihrem eigenen Hass auf Juden und Kommunisten stimmten sie völlig mit der Naziführung überein.
Warum gerade der 27. Januar?
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Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Redaktionelle Anmerkung: Am 27. Januar jährt sich zum 75. Male die Befreiung der letzten noch lebenden Insassen des deutschen Vernichtungslager Auschwitz durch die sowjetische Armee. Nicht von ungefähr hat Bundespräsident Roman Herzog diesen Tag 1996 mit Zustimmung aller Parteien zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Auschwitz ist der Inbegriff allen Schreckens, den die Welt mit dem Naziregime verbindet. Unser Mitarbeiter Kurt Nelhiebel, der zu den wenigen noch lebenden Zeitzeugen gehört, die eigene Erinnerungen an dieses Regime haben, schildert im Folgenden, was ihn im Zusammenhang mit Auschwitz bewegt.
Die Schoah ist nicht vorbei
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Yves Kugelmann
Tel Aviv, Januar 2020. Schreie Nacht für Nacht. Manchmal seltener. Die Albträume der Grosseltern, der Eltern, der Verwandten. Immer noch. Der Krieg – er ist noch lange nicht vorbei. Die Schreie sind immer noch lauter als die jiddischen Partisanenlieder. Tag für Tag Kaddisch, Kerzen, Jahrzeit für Millionen. Die Ohnmacht der Davongekommen. Die Erinnerung an die Schläge, die Erniedrigung, die Schuldgefühle, die Trennung von Familien, die Unterwerfung und all das, was geschieht, wenn nicht nur das Leben bedroht, sondern die Würde genommen ist. Ohne Schuld zu Schuldigen gemacht. Da, alle diese Bücher. Die unendliche Fülle an Zeugnissen, Dramen, unausweichlicher Erzählung. Überall. Dort der Krieg – der noch lange nicht vorbei ist.
Verspätete Feier
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Jacques Ungar
Rishon Lezion (Weltexpresso) - 80 Holocaust-Überlebende feierten letzte Woche ihre Bar Mizwa (für Jungen) oder Bat Mizwa (für Mädchen) an der Jerusalemer Westmauer. Wegen des Weltkriegs konnten die Jubilaren ihre Feierlichkeiten nicht termingerecht begehen. Die Zeremonien wurden, wie die «Jerusalem Post» berichtete, in Zusammenarbeit mit einem Projekt der Administration für soziale Integration in Rishon Lezion, der Westmauer-Stiftung für jüdisches Erbe, dem Ministerium für soziale Gleichberechtigung und der Claims Conference begangen.
Bis jetzt haben wir einen tollen Rückrunden-Start hingelegt
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Jürgen Schneeberger
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Eintracht entwickelt sich immer mehr zum Spitzenreiter-Killer. Neben Dortmund, Leverkusen, Bayern München, Hoffenheim konnte nun also auch RB Leipzig nicht gegen die Frankfurter Eintracht gewinnen...
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Erst defensiv, dann mutig und unentwegt nach vorne
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Claudia Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – So gelöste, ja strahlende Gesichter hatte man im Frankfurter Stadion lange nicht gesehen! Vorbereitet wurde das am letzten Samstag mit dem Sieg gegen die TSG Hoffenheim, die das Siegen nach sieben sieglosen Spielen wieder möglich machte. Die Leipziger dagegen, nicht nur faktisch Tabellenerster, sondern auch eine druckstarke, stabile Mannschaft, kam mit dem 3:1 Sieg gegen die auftrumpfende Union Berlin als sieggewohnte Mannschaft an den Main, denn immerhin hatten sie hintereinander in neun Spielen acht Mal gewonnen.
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„Ein Jahr länger stolzer Adlerträger“
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Hartwig Handball
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Zehn Minuten vorm gestrigen Spielbeginn gegen Leipzig kam diese Pressenachricht von Eintracht Frankfurt per Mail: Goncalo Paciencia bleibt ein Adlerträger. Der Angreifer bindet sich vorzeitig für ein weiteres Jahr an die Eintracht. Knapp zwei Stunden zuvor war die Nachricht eingegangen, daß der bisherige Torwarttrainer Moppes Petz Platz macht für Jan Zimmermann. Also hätten wir auch schreiben können: Einer bleibt, einer geht, weil ein andererer kommt.
Gedenkmarsch für Alberto Nisman
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Redaktion tachles
Basel (Weltexpresso) - Am 5. Jahrestag seines Todes wurde in Buenos Aires im Zuge eines Gedenkmarsches des Bundesstaatsanwalts Alberto Nismans gedacht. Der Staatsanwalt hatte den Anschlag von 1994 auf das Jüdische Zentrum AMIA in der argentinischen Hauptstadt untersucht. Tausende nahmen an dem Marsch in Zentrum von Buenos Aires unter dem Motto «Gerechtigkeit, Du mögest vollzogen werden: Es war kein Selbstmord, sondern ein Mord».
„Es ist eher selten, dass ich zu wenig mache“
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Günther Winckel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Seine Zeit als Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen bezeichnet Joachim Gauck als „schönste und wichtigste“ seines Lebens. In der hr-iNFO-Sendung „Das Interview“ spricht der Buchautor und Bundespräsident a.D. über Toleranz und Streit, sein Leben im Unruhestand und die Freiheit, seine Meinung öffentlich zu vertreten. Am 24. Januar 2020 wurde er achtzig Jahre alt.
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