hwk starke frauenDoch die Kraft der Frauen macht Hoffnung (Tagebuch 5)

Hanswerner Kruse

Berlin (Weltexpresso) - „Schlaf wird auf der Berlinale überschätzt“, verkündete Anke Engelke vor einigen Jahren. Müde steht sie nun manchmal frühmorgens vor mir in der Warteschlange für die Presse-Tickets. Ich bin überrascht, dass sie die selbst abholt. „Die ist so bescheiden“, schwärmt einer vom Service, „die zeigt auch immer ihren Badge (Ausweis), obwohl wir sie doch alle so gut kennen.“

berl19 15 1BERLINALE 2019: Der Wettbewerb, Teil 15

Claudia Schulmerich

Berlin (Weltexpresso) – Wenn der fünfzehnjährige Nicola (Francesco Di Napoli) aus Neapel am Schluß seinen kleinen Bruder, der erschossen wurde, beerdigt, wird er dennoch daraus nichts gelernt haben. Das zumindest muß der Zuschauer befürchten, so sehr haben sich die mafiösen Strukturen im Leben der neapolitanischen Vorstädte eingerichtet.

berl19 16FBERLINALE 2019: Der Wettbewerb, Teil 16

Claudia Schulmerich

Berlin (Weltexpresso) – Wenn wir an Europa denken, haben wir ein Projekt vor Augen, daß sich unsere Großeltern nie hätten vorstellen können, wo ja schon der heute enge Zusammenschluß mit Frankreich nicht denkbar gewesen wäre. Schließlich waren die welschen Franzosen die Erzfeinde des Deutschen Reiches. Und wenn auch wir mit fanatischen Islamisten und dem Zustrom vieler Menschen islamischen Glaubens in gesellschaftliche Schwierigkeiten geraten, ist das nicht zu vergleichen, was die Franzosen mit seinen ehemals durch sie ausgebeuteten Kolonialstaaten heute als islamisches französisches Problem zurückerhalten.

berl19 14 mutterBERLINALE 2019: Der Wettbewerb, Teil 14

Claudia Schulmerich

Berlin (Weltexpresso) – Schwierig. Man möchte ja gerne jedem Film gerecht werden. Also die Motive und Handlungsweisen des Regisseurs verstehen, zumindest rational verstehen, wenn sie sich beim Zuschauen schon nicht erschließen oder schlimmer: einen kalt lassen und unverständig zurücklassen.

berl19 viceBERLINALE 2019: Der Wettbewerb, Teil 12

Claudia Schulmerich

Berlin (Weltexpresso) – Eigentlich kann ich die Selbstbeschäftigung der spätestens seit dem 11.9. 2001 schwer angeschlagenen Vereinigten Staaten nicht mehr sehen und hören. Und so sehr man versteht, daß die Identitätsprobleme der US-Amerikaner eine politisch-historische Nabelschau nötig machen, so ärgerlich ist es doch, daß dies mit der filmischen Maschinerie Hollywood die ganze Welt überzieht. Wie gesagt, ärgerlich. Aber bei diesem Film mache ich eine Ausnahme. So intelligent, so bitterbös schwarz ist diese Politsatire, die ja der Wahrheit entspricht, das man sie anschauen sollte. Noch im Februar läuft VICE in deutschen Kinos an.