Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wieder eine Wucht, was die Verfasserin, Strafrichterin in Paris, mit dem neuesten Krimi uns ins Nest legt. Als Allererstes habe ich nämlich deutsche Geschichte nachgeschaut, wie war das denn genau mit der Konstituierung des Deutschen Reiches in Versailles und des Deutschen Kaisertums durch die Hohenzollern? Das spielt zwar in REICHTUM VERPFLICHTET nicht dezidiert eine Rolle, aber der deutsch-französische Krieg 1890/91 sogar eine große.
Wie das, wo doch die sehr spezielle Heldin und Handlung, mehr über beide bald, von der Autorin erfunden worden sind, weil sie ein Ausfluß ihrer Lektüre von Thomas Piketty sind, der unsere heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse klarer als alle andere auf den fortgeschrittenen Kapitalismus zurückführt, der menschliche Verhältnisse zerstört. Und im Nachhinein, nachdem man das Buch gelesen hat, muß man sich schütteln und wundert sich, wie es der Autorin gelungen ist, Geschichte und heutiges Leben in eine Melange von Fakten und Fiktionen zu bringen, die nur am Anfang in historische Kapitel von 1870 und heute unterteilt sind und ab irgendwann ineinander übergehen. Unglaublich, fürwahr.
Den Anfang, die Beerdigung der Tante der Icherzählerin Blanche de Rigny, bei der ihre Tochter Juliette und Freundin Hildegard dabei sind und die Blanche in der teuersten Anzeige im Figaro angekündigt hatte, kann man überhaupt erst verstehen, wenn man den Schluß kennt. Schon das ist höchst ungewöhnlich, aber hält in Spannung! Nun gut, zugegeben, auch deshalb, weil Hannelore Cayre mit DIE ALTE einen derart rasanten Kriminalroman vorgelegt hatte, der übrigens auch sofort mit Isabelle Huppert verfilmt ein großer Erfolg wurde, daß man ihr für den nächsten erst einmal viel Vorschußlorbeeren einräumt. Mit Recht. Denn was sie dann entwickelt, man glaubt es kaum.
Von vorne also. Blanche de Rigny stammt von einer Insel vor der Bretagne, war ein heftiges junges Mädchen, weil sie spürte, daß sie dem Vater gleichgültig war und wohl durch ihre Aktionen Aufmerksamkeit erheischen wollte. Das ging mit einem schweren Verkehrsunfall schlecht aus, wo sie die einzige Überlebende war und nur durch japanisches Titan in ihren Beinen im Stande ist, an Krücken zu gehen. Nun lebt sie in Paris, hat mit der giraffenfigurigen Hildegard feste Freundschaft und eher zufällig eine Tochter bekommen, die sie heiß liebt. Das hält sie nicht ab, den ganzen Roman hindurch die gefährlichsten Sachen zu machen. Sie ist ganz schön durchtrieben, denn in ihrer beruflichen Funktion als Angestellte in der Gerichtsreprografie – Unterlagen müssen so fertiggemacht werden, daß sie vor Gericht als beweiskräftig gelten – bekommt sie viel mit: „Das Gros der Arbeit kam direkt von den Kommissariaten und der Rest aus den Büros der Ermittlungsrichter. Vernehmungs-, Durchsuchungs- und Sicherstellungsprotokolle, Transkripte von Telefonüberwachungen, Abmarkungen, DNA-Analysen, Autopsien, Screenshots von Facebook-Seiten, Aufzeichnungen aus verwanzten Autos, Rechtshilfeersuchen aller Art...alles wird in Form von CD-ROMs weitergegeben – und die wichtigsten Unterlagen speichert sie für sich auf CDs und wertet sie zusammen mit Hildegard aus.
Das ist viel Geld zu holen, bei denen, deren Geheimnisse sie jetzt kennen, aber keine Angst, das Geld wird den Richtigen genommen und geht an die richtigen Stellen, will sagen für soziale und Umweltorganisationen. Gut, daß man das weiß, denn jetzt geht‘s um das ganz große Geld. Zufällig bekommt sie vom Tod einer de Rigny mit. Eine Namensschwester, die zu einer größeren Familie gehört, schwerreich. Zum ersten Mal kümmert sie sich um ihren Namen, der nicht von der Insel stammt. Und wir sind jetzt Zeugen, wie eine historische Lebenssituation von 1870 auf einmal 150 Jahre später aufgeklärt und zum guten Ende geführt wird, denn tatsächlich ist Blanche mit dieser de Rignylinie verwandt und es kommt ganz von alleine dazu, daß sie....siehe Anfang nun die Tante als einzige Erbin beerbt!
Wie das geschieht, ergibt sich aus der historischen Verschränkung, daß nämlich Auguste de Rigny, später ein enthusiastischer Anhänger der Pariser Commune, nicht in den Krieg gen Deutschland ziehen will und man konnte sich damals zuerst freikaufen vom Kriegsdienst und als das verboten wurde, einen Ersatzmann schicken. Der wird gesucht, kriegt viel Geld dafür und mit dem Mann gefunden, der gerade auf der Insel mit Corentine ein Kind gezeugt hatte. Und er stirbt im Krieg. Corentine holt sich das Geld ab und als der ehrenwerte Auguste von dieser, seiner eigenen Geschichte hört, heiratet er die Hochschwangere...
P.S.
Ganz wichtig, machen Sie nicht meine Fehler! Lesen Sie die Zeittafeln im Anhang und auch die Anmerkungen der Übersetzerin, die sich auf die historische französische Personen und Sachverhalte beziehen. Und der Tip ist, gleich die Seite 76 mit der Ahnentafel so zu markieren, das sie sie schnell aufschlagen können, denn die Verwandtschaft zu verfolgen, gehört dazu.
Fortsetzung folgt
DIE KRIMIBESTENLISTE IM OKTOBER
1 (–) Garry Disher: Moder
Aus dem Englischen von
Ango Laina und Angelika Müller
Pulp Master, 302 Seiten, 14,80 Euro
Sydney. Wyatts Verbrecherkompetenz zum Trotz: Die Jagd nach dem Fluchtgeld
des Großbetrügers Tremayne läuft aus dem Ruder. Ein zäher Bulle, Afghanistanveteranen, starke wie schwache Gierschlünde durchkreuzen auch die coolste
Operation. Prima Wyatt-Thriller, Showdown im Pazifik. Disher hat’s drauf.
2 (4) James Sallis: Sarah Jane
Aus dem Englischen von
Kathrin Bielfeldt und Jürgen Bürger
Liebeskind, 218 Seiten, 20 Euro
„Farr“, Süden der USA. Cal, der Sheriff, der sie einstellte, ist verschwunden. Suizid,
Mord, Unfall? Sarah Jane hat nach Kriegseinsatz, Küchenjob und Studium ihren
Platz gefunden: als Polizistin. Bis die Vergangenheit sie einholt, und die ist gewalttätig. Wie viel von dem, was man erlebt, kann man annehmen?
3 (–) Ivy Pochoda: Diese Frauen
Aus dem Englischen von
Sigrun Arenz
ars vivendi, 360 Seiten, 23 Euro
South Los Angeles. Siebzehn Frauen starben mit durchgeschnittener Kehle,
Plastiktüte über dem Gesicht. Sprechen sollten sie nicht mehr, nicht gesehen werden,
nur weg. Ivy Pochoda errichtet ihnen ein Memorial aus den Stimmen überlebender
Frauen. Absage an Zynismus und Gewalt in der Stadt der Engel.
4 (–) Tana French: Der Sucher
Aus dem Englischen von
Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Scherz, 496 Seiten, 22 Euro
Irland, im Westen. Cal Hooper, Ex-Detective aus Chicago, hat sich in „Ardnakelty“
zur Ruhe gesetzt. Er genießt das Fremdsein, die rauen Dorfsitten. Bis Trey, dreizehn,
scheu, Außenseiterkind, ihn bittet, den verschwundenen Bruder Bren zu suchen.
Westernmotive pflastern ihren Pfad durch böse Wetter.
5 (5) Christoffer Carlsson: Unter dem Sturm
Aus dem Schwedischen von
Susanne Dahmann
Rowohlt, 464 Seiten, 22 Euro
Marbäck, Halland. Noch ist die Leiche der jungen Lovisa, verbrannt im Haus ihrer
Eltern, nicht kalt, da steht für alle fest, wer der Mörder ist: Edvard von den gewalttätigen Christenssons. Von über Generationen schwärenden Verdächtigungen erzählt dieser behutsame Krimi aus den schwedischen Wäldern.
6 (2) Susanne Saygin:
Crash
Heyne
416 Seiten, 12,99 Euro
Köln, Berlin. Isas Freundin ist verschwunden. Letzte Station war die Wirtschaftskanzlei, in der Torsten Wolf das Imperium des verstorbenen Unternehmers
Nolden betreut. Isa heuert dort an. Mit Wolf kommt sie ungeheurem Schwindel
und Hightech-Nationalisten auf die Spur. Berlin Noir grotesk.
7 (1) Garry Disher: Barrier Highway
Aus dem Englischen von
Peter Torberg
Unionsverlag, 346 Seiten, 22 Euro
„Tiverton“, South Australia. Constable Hirschhausens Fälle im „Land des
Ungesehenen, Ungehörten“: Damenwäschediebstahl, Waldfrevel, Erbschleicherei,
Immobilienschwindel, Totschlag, Vernachlässigung von Kindern, religiöser Wahn.
Pointillismus pur mit einem einfühlsamen, klugen Dorfpolizisten. Meisterhaft.
8 (–) Andreas Pflüger:
Ritchie Girl
Suhrkamp
464 Seiten, 24 Euro
Europa, Weltkrieg und danach. Die deutsch-amerikanische Emigrantin
Paula Bloom kehrt als US-Verhörspezialistin nach Europa zurück. Auf der Suche
nach ihrer Jugendliebe vernimmt sie Spione, Kriegsverbrecher und Nazigrößen.
Moral? Schon weht der Wind des Kalten Kriegs. Stark..
9 (–) Hannelore Cayre:
Reichtum verpflichtet
Aus dem Französischen von Iris Konopik
Ariadne/Argument, 256 Seiten, 20 Euro
Paris, Bretagne. Blanche de Rigny, auf obskure Weise Erbin eines Riesenvermögens,
recherchiert ihre persönliche Familiengeschichte aus der einzigen guten Tat ihres
Urgroßvaters. Von der Pariser Kommune bis zur Attacke auf’s moderne Finanzkapital. Mordsmärchen, freche Antigeschichte: Geld stinkt.
10 (–) Frank Göhre:
Das Geld, die Stadt und der Tod
CulturBooks
160 Seiten, 15 Euro
Hamburg. „Die politische Elite total verfilzt und versumpft.“ Bestes Terrain für den
rumänischen Clan der Radus: Immobilien, Geldwäsche, Drogen, hin und wieder
ein Mord, nützlich oder aus Leidenschaft. Ein Mann ohne Chance sucht die Mörder
seines Sohnes. Harte Schnitte: Keiner schreibt wie Göhre.
Die Krimibestenliste, wo kann man sie lesen, wer erstellt sie, wo wird sie veröffentlicht?
WO? außerhalb von WELTEXPRESSO?
Die Krimibestenliste auf Deutschlandfunk Kultur
www.deutschlandfunkkultur.de
Die Krimibestenliste erscheint nicht mehr am ersten Sonntag des Monats in der Printausgabe: www.faz.net !!! Die zukünftigen Krimibestenlisten 2021 sind allerdings noch nicht einmal online für die FAS verfügbar. In der Vergangenheit veröffentlichte die FAS, die Sonntagszeitung der FAZ, an jedem ersten Sonntag im Monat die jeweilige Liste im Feuilletonteil. Noch einmal im Klartext: Leider gibt es die Liste ab 2021 noch nicht einmal im FAZ-Internet. Ob die FAZ und FAS wissen, welche Einbuße sie damit bei Krimilesern erfahren? Da muß man froh sein, daß der Deutschlandfunk Kultur die Kriminalromane als anspruchsvolles Genre noch nicht aufgegeben hat, sondern weiterhin jeden ersten Freitag im Monat die neue Liste bringt, die wir sobald wir können, nachveröffentlichen.
An jedem ersten Freitag des Monats geben also 18 Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane bekannt, die ihnen am besten gefallen haben. Die Krimibestenliste war zuvor eine Kooperation der Frankfurter Allgemeinen mit Deutschlandfunk Kultur, der Sender, der nun die Krimibestenliste alleine veröffentlicht und trägt. Das wäre schon für die Regierungskoalition in Sachsen-Anhalt ein wichtiges Argument, den Rundfunkgebühren zuzustimmen.
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, „Hamburger Abendblatt“
Andreas Ammer, „Druckfrisch“, ARD
Gunter Blank, „Rolling Stone“
Thekla Dannenberg, „Perlentaucher“
Hanspeter Eggenberger, „Tages-Anzeiger“
Fritz Göttler, „Süddeutsche Zeitung“
Jutta Günther, „Radio Bremen Zwei“
Sonja Hartl, „Zeilenkino“, „Crimemag“, „Deutschlandfunk Kultur“
Hannes Hintermeier, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Alf Mayer, „CulturMag“, „Strandgut“
Kolja Mensing, „Deutschlandfunk Kultur“
Marcus Müntefering, „Der Spiegel“
Ulrich Noller, „Deutschlandfunk Kultur“, „Deutschlandfunk“, „SWR“, „WDR“
Frank Rumpel, „SWR“
Ingeborg Sperl, „Der Standard“
Sylvia Staude, „Frankfurter Rundschau“
Jochen Vogt, „NRZ“, „WAZ“
Wie funktioniert die Abstimmung?
Die Krimibestenliste wird im Auftrag von Deutschlandfunk Kultur durch eine Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.
Es sind die obigen 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten.
Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten.
Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.
Foto:
Cover
Info:
Rezensionen der Vormonate
Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im April 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21737-unter-den-auf-der-liste-verschwundenen-auch-der-solist-von-jan-seghers
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21748-frederick-forsyth-die-akte-odessa-piper-verlag
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21764-merle-kroegers-die-experten-weiterhin-auf-platz-1
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21801-die-sechs-neuen-krimis-auf-der-liste
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21802-tom-hillenbrand-montecrypto-bei-kiwi-neu-auf-platz-4
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21825-simone-buchholz-mit-river-clyde-auf-platz
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21839-die-zwei-schwestern-von-chan-ho-kei-auf-platz-9
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21851-blacktop-wasteland-von-s-a-cosby-auf-platz
Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im Mai 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22067-david-peace-tokio-neue-stadt-von-liebeskind-auf-platz-1
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22216-verabschiedung-der-vier-ausgeschiedenen-wie-orkun-ertener
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22235-vor-gericht-von-matthias-wittekindt-auf-platz-4
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22234-senkrechtstarter-tokio-neue-stadt-von-david-peace-auf-platz-1
Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im Juni 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22548-david-peace-mit-tokio-neue-stadt-weiterhin-auf-platz-1
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22549-die-ausgeschiedenen-kroeger-wittekindt-melo-cosby-mcbride
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22600-typisch-england-der-donnerstags-mordclub-von-richard-osman-neu-platz-10
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22601-typisch-england-weiter-himmel-von-kate-atkinson-stuermt-auf-platz-4
Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im Juli 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22645-zwei-deutsche-krimis-vorneweg-von-johannes-groschupf-und-friedrich-ani
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22646-die-ausgeschiedenen-um-landnahme-von-sara-paretsky-tut-es-einem-leid
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22668-alle-kleine-tiere-von-anne-goldmann-bei-ariadne-argument-verlag-auf-platz-5
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22684-nur-die-tiere-von-colin-niel-lenos-verlag-auf-platz-3
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22685-letzte-ehre-von-friedrich-ani-auf-platz-2
Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im August 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22932-sieben-neue-krimis-auf-der-liste
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22931-saint-x-von-alexis-schaitkin-auf-platz-5
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22991-abschied-groschupf-ani-niel-atkinson-peace-mair-fennely-franklin
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23026-es-gibt-keine-wiederkehr-von-john-mair-im-elsinor-verlag
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23032-crash-von-susanne-saygin-heyne-auf-platz-1
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23060-liam-mcilvanney-ein-frommer-moerder-heyne-verlag-auf-platz-7
Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im September 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23119-schon-wieder-sieben-neue-krimis-auf-der-neuen-liste
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23167-verabschiedung-von-sieben-krimis-auf-einen-streich
Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im Oktober 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23374-der-neue-ist-der-alte-aber-neu-garry-disher-mit-moder-bei-pulp-master
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23375-zweimal-dabei-gewesen-der-ursula-effekt-von-mercedes-rosende
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23378-moder-von-garry-disher-auf-platz-1
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23456-reichtum-verpflichtet-von-hannelore-cayre-bei-ariadne
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23518-der-sucher-von-tana-french-neu-auf-platz-4
Wiener Leo-Perutz-Preis:
www.kriminacht.at
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23466-anne-goldmann-gewinnt-mit-alle-kleinen-tiere
DIE KRIMIBESTENLISTE IM OKTOBER
1 (–) Garry Disher: Moder
Aus dem Englischen von
Ango Laina und Angelika Müller
Pulp Master, 302 Seiten, 14,80 Euro
Sydney. Wyatts Verbrecherkompetenz zum Trotz: Die Jagd nach dem Fluchtgeld
des Großbetrügers Tremayne läuft aus dem Ruder. Ein zäher Bulle, Afghanistanveteranen, starke wie schwache Gierschlünde durchkreuzen auch die coolste
Operation. Prima Wyatt-Thriller, Showdown im Pazifik. Disher hat’s drauf.
2 (4) James Sallis: Sarah Jane
Aus dem Englischen von
Kathrin Bielfeldt und Jürgen Bürger
Liebeskind, 218 Seiten, 20 Euro
„Farr“, Süden der USA. Cal, der Sheriff, der sie einstellte, ist verschwunden. Suizid,
Mord, Unfall? Sarah Jane hat nach Kriegseinsatz, Küchenjob und Studium ihren
Platz gefunden: als Polizistin. Bis die Vergangenheit sie einholt, und die ist gewalttätig. Wie viel von dem, was man erlebt, kann man annehmen?
3 (–) Ivy Pochoda: Diese Frauen
Aus dem Englischen von
Sigrun Arenz
ars vivendi, 360 Seiten, 23 Euro
South Los Angeles. Siebzehn Frauen starben mit durchgeschnittener Kehle,
Plastiktüte über dem Gesicht. Sprechen sollten sie nicht mehr, nicht gesehen werden,
nur weg. Ivy Pochoda errichtet ihnen ein Memorial aus den Stimmen überlebender
Frauen. Absage an Zynismus und Gewalt in der Stadt der Engel.
4 (–) Tana French: Der Sucher
Aus dem Englischen von
Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Scherz, 496 Seiten, 22 Euro
Irland, im Westen. Cal Hooper, Ex-Detective aus Chicago, hat sich in „Ardnakelty“
zur Ruhe gesetzt. Er genießt das Fremdsein, die rauen Dorfsitten. Bis Trey, dreizehn,
scheu, Außenseiterkind, ihn bittet, den verschwundenen Bruder Bren zu suchen.
Westernmotive pflastern ihren Pfad durch böse Wetter.
5 (5) Christoffer Carlsson: Unter dem Sturm
Aus dem Schwedischen von
Susanne Dahmann
Rowohlt, 464 Seiten, 22 Euro
Marbäck, Halland. Noch ist die Leiche der jungen Lovisa, verbrannt im Haus ihrer
Eltern, nicht kalt, da steht für alle fest, wer der Mörder ist: Edvard von den gewalttätigen Christenssons. Von über Generationen schwärenden Verdächtigungen erzählt dieser behutsame Krimi aus den schwedischen Wäldern.
6 (2) Susanne Saygin:
Crash
Heyne
416 Seiten, 12,99 Euro
Köln, Berlin. Isas Freundin ist verschwunden. Letzte Station war die Wirtschaftskanzlei, in der Torsten Wolf das Imperium des verstorbenen Unternehmers
Nolden betreut. Isa heuert dort an. Mit Wolf kommt sie ungeheurem Schwindel
und Hightech-Nationalisten auf die Spur. Berlin Noir grotesk.
7 (1) Garry Disher: Barrier Highway
Aus dem Englischen von
Peter Torberg
Unionsverlag, 346 Seiten, 22 Euro
„Tiverton“, South Australia. Constable Hirschhausens Fälle im „Land des
Ungesehenen, Ungehörten“: Damenwäschediebstahl, Waldfrevel, Erbschleicherei,
Immobilienschwindel, Totschlag, Vernachlässigung von Kindern, religiöser Wahn.
Pointillismus pur mit einem einfühlsamen, klugen Dorfpolizisten. Meisterhaft.
8 (–) Andreas Pflüger:
Ritchie Girl
Suhrkamp
464 Seiten, 24 Euro
Europa, Weltkrieg und danach. Die deutsch-amerikanische Emigrantin
Paula Bloom kehrt als US-Verhörspezialistin nach Europa zurück. Auf der Suche
nach ihrer Jugendliebe vernimmt sie Spione, Kriegsverbrecher und Nazigrößen.
Moral? Schon weht der Wind des Kalten Kriegs. Stark..
9 (–) Hannelore Cayre:
Reichtum verpflichtet
Aus dem Französischen von Iris Konopik
Ariadne/Argument, 256 Seiten, 20 Euro
Paris, Bretagne. Blanche de Rigny, auf obskure Weise Erbin eines Riesenvermögens,
recherchiert ihre persönliche Familiengeschichte aus der einzigen guten Tat ihres
Urgroßvaters. Von der Pariser Kommune bis zur Attacke auf’s moderne Finanzkapital. Mordsmärchen, freche Antigeschichte: Geld stinkt.
10 (–) Frank Göhre:
Das Geld, die Stadt und der Tod
CulturBooks
160 Seiten, 15 Euro
Hamburg. „Die politische Elite total verfilzt und versumpft.“ Bestes Terrain für den
rumänischen Clan der Radus: Immobilien, Geldwäsche, Drogen, hin und wieder
ein Mord, nützlich oder aus Leidenschaft. Ein Mann ohne Chance sucht die Mörder
seines Sohnes. Harte Schnitte: Keiner schreibt wie Göhre.
Die Krimibestenliste, wo kann man sie lesen, wer erstellt sie, wo wird sie veröffentlicht?
WO? außerhalb von WELTEXPRESSO?
Die Krimibestenliste auf Deutschlandfunk Kultur
www.deutschlandfunkkultur.de
Die Krimibestenliste erscheint nicht mehr am ersten Sonntag des Monats in der Printausgabe: www.faz.net !!! Die zukünftigen Krimibestenlisten 2021 sind allerdings noch nicht einmal online für die FAS verfügbar. In der Vergangenheit veröffentlichte die FAS, die Sonntagszeitung der FAZ, an jedem ersten Sonntag im Monat die jeweilige Liste im Feuilletonteil. Noch einmal im Klartext: Leider gibt es die Liste ab 2021 noch nicht einmal im FAZ-Internet. Ob die FAZ und FAS wissen, welche Einbuße sie damit bei Krimilesern erfahren? Da muß man froh sein, daß der Deutschlandfunk Kultur die Kriminalromane als anspruchsvolles Genre noch nicht aufgegeben hat, sondern weiterhin jeden ersten Freitag im Monat die neue Liste bringt, die wir sobald wir können, nachveröffentlichen.
An jedem ersten Freitag des Monats geben also 18 Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane bekannt, die ihnen am besten gefallen haben. Die Krimibestenliste war zuvor eine Kooperation der Frankfurter Allgemeinen mit Deutschlandfunk Kultur, der Sender, der nun die Krimibestenliste alleine veröffentlicht und trägt. Das wäre schon für die Regierungskoalition in Sachsen-Anhalt ein wichtiges Argument, den Rundfunkgebühren zuzustimmen.
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, „Hamburger Abendblatt“
Andreas Ammer, „Druckfrisch“, ARD
Gunter Blank, „Rolling Stone“
Thekla Dannenberg, „Perlentaucher“
Hanspeter Eggenberger, „Tages-Anzeiger“
Fritz Göttler, „Süddeutsche Zeitung“
Jutta Günther, „Radio Bremen Zwei“
Sonja Hartl, „Zeilenkino“, „Crimemag“, „Deutschlandfunk Kultur“
Hannes Hintermeier, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Alf Mayer, „CulturMag“, „Strandgut“
Kolja Mensing, „Deutschlandfunk Kultur“
Marcus Müntefering, „Der Spiegel“
Ulrich Noller, „Deutschlandfunk Kultur“, „Deutschlandfunk“, „SWR“, „WDR“
Frank Rumpel, „SWR“
Ingeborg Sperl, „Der Standard“
Sylvia Staude, „Frankfurter Rundschau“
Jochen Vogt, „NRZ“, „WAZ“
Wie funktioniert die Abstimmung?
Die Krimibestenliste wird im Auftrag von Deutschlandfunk Kultur durch eine Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.
Es sind die obigen 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten.
Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten.
Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.
Foto:
Cover
Info:
Rezensionen der Vormonate
Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im April 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21737-unter-den-auf-der-liste-verschwundenen-auch-der-solist-von-jan-seghers
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21748-frederick-forsyth-die-akte-odessa-piper-verlag
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21764-merle-kroegers-die-experten-weiterhin-auf-platz-1
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21801-die-sechs-neuen-krimis-auf-der-liste
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21802-tom-hillenbrand-montecrypto-bei-kiwi-neu-auf-platz-4
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21825-simone-buchholz-mit-river-clyde-auf-platz
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/21839-die-zwei-schwestern-von-chan-ho-kei-auf-platz-9
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Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im Mai 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22067-david-peace-tokio-neue-stadt-von-liebeskind-auf-platz-1
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22216-verabschiedung-der-vier-ausgeschiedenen-wie-orkun-ertener
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22235-vor-gericht-von-matthias-wittekindt-auf-platz-4
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22234-senkrechtstarter-tokio-neue-stadt-von-david-peace-auf-platz-1
Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im Juni 2021
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22548-david-peace-mit-tokio-neue-stadt-weiterhin-auf-platz-1
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Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im Juli 2021
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Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im August 2021
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https://weltexpresso.de/index.php/buecher/22991-abschied-groschupf-ani-niel-atkinson-peace-mair-fennely-franklin
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23026-es-gibt-keine-wiederkehr-von-john-mair-im-elsinor-verlag
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Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im September 2021
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Besprechungen der Krimibestenliste in WELTEXPRESSO im Oktober 2021
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Wiener Leo-Perutz-Preis:
www.kriminacht.at
https://weltexpresso.de/index.php/buecher/23466-anne-goldmann-gewinnt-mit-alle-kleinen-tiere