swr.judDAS JÜDISCHE LOGBUCH  Mitte November

Yves Kugelmann

Paris, (Weltexpresso) - Die Medien, die es so nicht gibt, haben die Juden, die es so nicht gibt, entdeckt. Die Zeitungslektüre im TGV wird zum Psychogramm einer eventgetriebenen Gemeinschaft. Seit den Hamas-Massakern werden Jüdinnen und Juden durch die Medien gezerrt, als ob es kein Vorher gäbe. Als ob sie wie Außerirdische wie in einer Szene in «Dune II» auf dem Planeten eingetroffen wären, wird das Mysterium dieser jüdischen Avatare untersucht, thematisiert, Befindlichkeit abgefragt, werden Judenbilder von einer verängstigten, bedrohten, wehrlosen Gemeinschaft kreiert, die nur noch in Hochsicherheitstrakten überleben kann und Israels fünfte Brigade ist.

Bildschirmfoto 2023 11 13 um 15.59.12Ein Minister fordert Kriegstüchtigkeit – Die Gewerkschaften üben sich in politischer Enthaltung

Kurt Nelhiebel

Bremen (Weltexpresso) – Als ich zum ersten Mal las, dass ein deutscher Minister verlangt hat, das deutsche Volk müsse kriegstüchtig gemacht werden, stockte mir der Atem. Ich dachte, am nächsten  Tag würden Tausende auf die Straße gehen und die Entlassung des Ministers verlangen. Aber nichts dergleichen geschah. Den Gewerkschaften ist eine warme Suppe anscheinend wichtiger, als das Bekenntnis zu Frieden und Völkerverständigung als Antwort auf das Geschwätz  von der angeblich dringend notwendigen Kriegstüchtigkeit.

Bildschirmfoto 2023 11 11 um 22.52.31AMALIA DAYAN  wehrt sich in den USA

Redaktion

New York (Weltexpresso) - Amalia Dayan ist die Tochter des verstorbenen Filmemachers Assi Dayan und die Enkelin des früheren israelischen Verteidigungsministers Moshe Dayan. Seit Jahrzehnten lebt sie in New York, handelt mit Kunst und hat eine eigene, sehr bekannte Galerie. Als ihre Tochter nach dem Massaker vom 7. Oktober von der Schule kam und Amalia sah, dass die Schule einen Brief an alle Eltern mitgab, in dem Stellung bezogen wurde – allerdings mit nichtssagenden Worten und ohne die Verantwortlichen klar zu benennen, wurde sie aktiv.

brief In einem Offenen Brief stellen sich 50 - inzwischen 250 -Filmschaffende gegen Antisemitismus, Judenhass und die Relativierung der Verbrechen der Hamas

Redaktion tachles

Berlin (Weltexpresso) - Nachdem letzte Woche Deutsch schreibende Autorinnen und Autoren in einem offenen Brief das Schweigen des Literaturbetriebs zum Angriff der Hamas auf Israel angeprangert hatten, ist heute – bewusst am 85. Jahrestag der Reichspogromnacht – ein Offener Brief von 50 deutschen und deutschsprachigen Filmschaffenden veröffentlicht worden (Link).

Stolpersteine 2023 2Unsere Sorge um die neuen israelischen Freunde

Hanswerner Kruse / Clas Röhl

Schlüchtern (Weltexpresso) - Voller Sorge und Angst denken wir in diesen schrecklichen Tagen an unsere neuen israelischen Freunde, den Nachfahren der Familie Rosenbaum aus der Gegend von Tel Aviv. Es war einer der letzten warmen Sommertage, als wir mit ihnen und einigen weiteren Schlüchternern am 20. September in einem großen Garten im Bergwinkel zusammensaßen.