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- Kategorie: Film & Fernsehen
Lida Bach
Pink. Pink wohin das Auge sieht. Doch was sich danach über die Leinwand ergießt, ist nicht das neue Kinoabenteuer von „Prinzessin Lillifee“, mag das filmische Produkt auch fast genauso grotesk sein. Mit einem Exzess der prominent im Titel vertretenen Farbe beginnt Shinji Imaoka „A Pink Musical“, als wolle der gestandene Genre-Veteran seinem Stammpublikum versichern, dass sie es tatsächlich mit einem echten Pink-Film zu tun haben.
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Lida Bach
Auf einem der Berge hat ein Drachen gelebt. Eine ganze Schafherde hat er verschlungen und den Hirten dazu, doch als ihm von dem Raubmahl der Magen schmerzte, würgte er sie wieder aus. Von dem Ungeheuer tragen die zwei Berge in der Ferne ihre Namen: „Schlucker“ und „Würger“. Die imposanten Felsbrocken, von deren Namensgebung Dumitru Stanciu bei der Schafschur seinem Sohn Radu erzählt, umrahmen die karge Szenerie von Titus Faschinas Lebens- und Naturdokumentation.
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Lida Bach
„Ich weiß nicht, warum du das tust.“, stammelt der Jugendliche zu dem grauhaarigen Mann, mit dem er und seine Kumpanen aneinandergeraten sind. Niemand weiß, warum Joseph es tut. Paddy Considine, der in „Tyrannosaur“ nicht spielt, sondern sein kraftvolles Debüt als Regisseur in die Leinwand haut, weiß es nicht. Peter Mullan, der sich die Rolle der beängstigenden und angstvollen Hauptfigur wie eine zweite Haut anzieht, weiß es nicht. Der von Josephs unerwarteter Sanftheit bewegte und seiner plötzlichen Rohheit abgestoßene Betrachter weiß es nicht. Nur um eines gewiss: Wut.
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Lida Bach
So einer, mit dem man reden kann. Einer der Tai Chi macht und noch was vom Leben erwartet. Nein, so einer ist Hartmut Mackowiak (Elmar Wepper) nicht. Für so einen hat seine Frau Christa (Katja Rupe) ihn verlassen, glaubt der mürrische Taxifahrer, ohne zu erkennen, dass er schon vorher verlassen war. Nun, da ihm nach 35 Jahren Ehe die Scheidung droht, die erwachsene Tochter Verena (Marie Leuenberger) keinen Zugang zu ihrem unwirschen Vater findet, und die Soft-Close- Schubladen der neuen Küche die Stille in dem biederen Reihenhäuschen noch drückender machen, schlägt dem eigenwilligen Helden von Christian Züberts liebenswerter Tragikkomödie die Einsamkeit mit voller Wucht ins Gesicht.
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Lida Bach
„Er prüft uns. Unser Herrgott prüft uns.“, sagt Reverend Moore (Dennis Quaid) zu Filmbeginn. Das Publikum in Bomont, Tennessee, prüft er mit einer tödlich endenden Tanzveranstaltung, das Publikum vor der Leinwand mit einer tödlich langweiligen Tanzveranstaltung. Das Ende der ersten ist der Anfang der zweiten. Craig Brewers Remake des Filmmusical, mit dem Herbert Ross 1984 einen der belangloseren Beiträge zur 80er-Jahre-Tanzfilmwelle vorlegte, beginnt mit einer Szene ähnlich einem MTV-Clip. Es ist die erste einer minütigen Reihe von Sequenzen, deren Summe sich dramatisch so anspruchsvoll ausnimmt wie eine Nachmittagsshow auf besagtem Fernsehkanal unter dem Motto „Worst White Trash Videos“.
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