Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 24. Mai 2012

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) –  Während die laufenden Filmfestspiele in Cannes ob des dramatisch nassen und kalten Wetters als Berlinale gekennzeichnet, sich schon ihrem Ende zuneigen und nicht die Filme Aufsehen erregen, sondern die Tatsache, daß alle bisher für den Wettbewerb gezeigten Filme ausschließlich von männlichen Regisseuren stammen, läuft der Eröffnungsfilm von Cannes schon diese Woche in deutschen Kinos an: Moonrise Kingdom. Vergleiche unsere Einzelbesprechung.

Von Lida Bach

 

Aller Anfang ist klein. Auch der des dokumentarischen Hoheliedes, das die Synchronstimme von Keanu Reeves und James Spader zu sinfonischer Musikuntermalung auf „Deutschland von Oben“ anstimmt. „Deutschland macht gerade mal 0,07 Prozent der Erdoberfläche aus.“ Dafür macht Deutschland rund 99,93 Prozent des cineastischen Höhenflugs der Naturfilmreihe von Terra X und ZDF aus. Der verschwindende Rest, der in der positivistischen Naturexkursion Erwähnung findet, ist das als ehemalige und potentielle zukünftige Kriegsgegner feindlich konnotierte Transnationale. Die Nationaltopografie ist Zentrum von Dramaturgie und Kamerafokus, deren Perspektive jenseits hiesiger Grenzen lediglich globale Peripherie sieht.  

Von Lida Bach

 

„Gedichte müssen sich nicht immer reimen.“, erzählt Sam Shakusky (Jared Gilman) irgendwann in den tiefsten 60ern irgendwo in der tiefsten Provinz Neuenglands Suzy Bishop (Kara Hayward). „Sie müssen nur kreativ sein.“ Diese Erkenntnis leitet Wes Anderson und das wagemutige Heldenpaar auf der Schwelle vom Kinder- zum Jugendalter, dessen gemeinsamer Flucht die skurrile Coming-of-Age-Story beisteht. 

Von Lida Bach

 

„So Sorry.“ Das ist der Knackpunkt, der Alison Klaymans Dokumentarfilm zu brechen droht. Die Krisis, auf die das alerte Künstlerporträt hinausläuft. Das Epizentrum, das den trotz unübersehbarer Abschweifungen und Umwege zielsicheren Plot erschüttert. Eine fundamentale Verschiebung der Ausgangslage wie das Beben, das vor vier Jahren in der Provinz Sichuan die Erde erschütterte. Ein emotionaler Schock, wie das Beben, das angesichts der humanen Katastrophe die chinesische Bevölkerung erschütterte. 

Woody Allen: A Documentary

Lida Bach

 

Eine Errungenschaft strebe er an, die ihm all die Jahre entwischt sei, gesteht der schmächtige ältere Herr, dem Robert B. Weide durch die akkuraten Straßen New Yorks und die eigensinnigen Wege seines Lebens folgt: „Einen wirklich guten Film zu machen.“ Nein, der schüchterne Titelprotagonist der biografischen Kolportage hat nicht einen guten Film gemacht. Er hat Dutzende gemacht, als Drehbuchautor, Nebendarsteller und Hauptakteur, die meisten und jüngsten aus dem mehr als drei Jahrzehnte umspannenden Opus jedoch als Regisseur.