Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 6. Oktober 2011

 

von Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Also, soviel Rummel um einen Film gab es selten. Aber auch selten, daß man einen Film trotz des Rummels unbedingt anschauen sollte. Wie komisch dazu, daß Regisseur Lars von Trier seinen Film zu schön findet und seine Aufnahmen der höheren Gesellschaft ihm eher wie Werbeeinlagen dünken. So gerade in einem Interview. Ihm sei der Film zu schön, meint er. Er habe sich schon bei dem Inszenieren zu wohl gefühlt, wo er sich – und uns – doch sonst quält. Gequält hat er auch die Presse in Cannes, als er im Pressegespräch vor sich hin rülpste, daß Hitler doch gar nicht so schlimm und…, was jeder, der seine Filme kennt, als Hohn verstehen mußte und Verspottung der Filmwelt, was aber tatsächlich zu seinem Ausschluß vom Festival führte. Heute ist er ganz stolz darauf, der einzige Nichterwünschte in Cannes zu bleiben.

 

Film.Werk.Schau: Zehnmal Helmut Qualtinger bei Hoanzl

 

von Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Helmut Qualtinger, sagt Ihnen das noch etwas? Dann sind Sie mit der Gnade der frühen Geburt ausgestattet, denn die bundesdeutsche Wirklichkeit von heute kennt zwar Kabarettisten, Komiker, Kleinkünstler, Kulturkommissare, Karaoke und Kellerkinder, aber ein Allroundtalent, wie es der 1928 geborene Qualtinger, Helmut aus Wien war, das gibt es nimmer. Und so hat unsere private statistische Umfrage unter jüngeren Deutschen ein vernichtendes Urteil über deren Zeitgeschichtskenntnisse offenbart, denn den schon 1986 am Leberleiden (Alkohol war im Spiel) Gestorbenen kannten sie nicht. Wir werden dagegen arbeiten und diese Filme sind erst der Anfang! Denn spricht man mit den sogenannten Zeitzeugen und fragt sie nach Qualtinger, so würden diese nicht die Filme, sondern zuvörderst seine Sketche wie den „Herrn Karl“ oder seine Lesungen wie Karl Kraus’ „Die letzten Tage der Menschheit“ oder seine Couplets auf Schallplatten, heute auf CDs nennen.

 

Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 29.9.2011,Teil 2

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Man muß es Hollywood lassen, daß die Filmindustrie nahe am Puls der Zeit ist und auch vor für Filmen schwierigen Themen nicht zurückschreckt. Gleichzeitig mit dem infolge seiner Nüchternheit spannend gewordenen Film DIE LINCOLN VERSCHWÖRUNG, der sehr gut in die politische Landschaft paßt,  läuft in dieser Woche ein Film über die ruinösen Mechanismen der internationalen Bankgeschäfte an.

 

Udo Jürgens als Aufhänger einer deutschen Familiensaga in der ARD

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Kann gut sein, daß ohne Udo Jürgens gleichnamigen autobiographischen Roman, „Der Mann mit dem Fagott“ dieser Zweiteiler im Deutschen Fernsehen niemals entstanden wäre, was schade gewesen wäre. Denn dieser Fernsehfilm, dessen zweiter Teil heute Abend im Ersten läuft, ist richtig gut geeignet, uns anhand privater Schicksale dieser Familie Bockelmann auch den geschichtlichen Hintergrund vom Ende des 19. Jahrhundert bis heute nebenbei mitzuliefern.

 

Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 29.9.2011,Teil 1

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das ist nicht nur ein deutsches Thema, das Filme die Vergangenheit ihres Landes aufarbeiten, überhaupt die Geschichte der Länder der Erde, ihre Konflikte, was immer heißt, die Guten und die Schlechten zu sortieren. Aus den Vereinigten Staaten wissen wir, wie sehr diese zusammengewürfelte Gesellschaft sich über die Staatsgründung und dann so viele politischen Desaster immer wieder ihres demokratischen Anspruchs versichert. In dieser Woche extrem stark.