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Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Anders als der FAZ-Mitherausgeber Joachim Fest scheute sein Nachfolger Frank Schirrmacher nicht vor scharfer Kritik an den herrschenden Verhältnissen zurück. „Ich beginne zu glauben“, schrieb er am 1. November 2011 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, „dass die Linke recht hat.“ Als Konservativer müsse er anerkennen, dass die - von ihm in Anführungszeichen gesetzte - „bürgerliche“ Politik unter anderem zu schlechteren individuellen Lebensmöglichkeiten und größerer Ungleichheit geführt habe.
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Yves Kugelmann
(Weltexpresso) - Europa, Oktober 2019. Der rechtsextreme Terrorismus ist Jahrzehnte alt, Jahrzehnte verdrängt und weggeredet worden. Er ist nach dem Holocaust nie aus Europa verschwunden: verbaler Neonazismus, Faschismus, Einzeltaten, Geschichtsrelativierung und Antisemitismus seit den 1945, eskalierend in den 1960er-Jahren, Anschläge oder Anschlagsversuche auf jüdische Gemeinden seit den 1970er-Jahren, Anschläge auf Flüchtlingsheime von Rostock über Lübeck bis Solingen seit den 1980er-Jahren, das Terrornetzwerk NSU seit den 2000er-Jahren,
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Tobias Müller
Halle (Weltexpresso) - Halle ist geschockt. Nicht nur Halle, die Stadt in Sachsen-Anhalt, die seit dem Angriff eines Neonazis auf die Synagoge weltweit bekannt ist, sondern, so heisst es am Tag darauf einhellig in Stellungnahmen und Medienberichten, ganz Deutschland (tachles online berichtete). Keine Fage: Wenn an Jom Kippur eine Synagoge und ein jüdischer Friedhof angegriffen, zwei Menschen erschossen werden und zwei schwer verletzt, hat das zweifellos einen schweren Effekt auf eine demokratische Gesellschaft. Dass der Täter dies 35 Minuten lang im Internet streamte und fünf Personen dabei zuschauten, wird offenbar zum State of the Art solch mörderischer Menschenverachtung, bleibt indes so wenig fassbar wie erträglich.
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Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Sechzehn Jahre ist es mittlerweile her, seit der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt in der Wochenzeitung Die Zeit schrieb: „Die Konzentration von finanzieller Verfügungsmacht und massenpsychologischer Einflussmacht in wenigen Händen entwickelt sich zu einer ernsten Gefahr für eine offene Gesellschaft.“ (Ausgabe vom 4. 12. 2003). Er war es auch, der das Wort vom Raubtierkapitalismus prägte. Verglichen damit klingt der Ruf des Vorsitzenden der Jungsozialisten, Kevin Kühnert, nach einer besseren Gesellschaft eher verhalten und das Echo überdreht, ja geradezu lächerlich.
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Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Mit der von dem französischen Wissenschaftler Piketty kritisierten „Verherrlichung des Eigentums“ (siehe Teil 1) setzt sich in der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 11. April 2019 auch der Philosoph Tilo Wesche auseinander. Wer an die Eigentumsfrage rühre, dem werde unterstellt, schreibt er, dass er in Wahrheit auf Enteignung aus sei – wie jene, die heute den großstädtischen Wohnungsmarkt für alle zugänglich machen wollten, indem die größten Wohnungsgesellschaften enteignet würden.
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