Jürgen Flimms Zürcher Inszenierung von Händels Il trionfo del tempo e del Disinganno als Berliner Premiere an der Staatsoper im Schillertheater


Berlin (Weltexpresso) - Auch wenn das Staatstheater, seit es seine Linden verlor, nunmehr die im Schillertheater schon vorher begonnene Linie fortsetzt, für sogenannte Premieren ein <i>Haus des Gastspiels</i> zu werden, obwohl man eigentlich über ein mehr als nur famoses Ensemble verfügt und es außerdem in dieser Stadt nicht wenige Köpfe gibt, die große, dem Niveau der ehemaligen Lindenoper angemessene Inszenierungen auf die Bühne zu bringen vermöchten,

Hans Neuenfels‘ Traviata-Vernichtung an der Komischen Oper Berlin

Alban Nikolai Herbst

Berlin (Weltexpresso) - Wieso hält sich so etwas vierundvierzig Mal seit der Premiere, und anderes, das in die neuere Geschichte der Oper dringend hineingehörte, wird nach fünfmal abgesetzt? Nur deshalb, weil man den Kleidern eines restlos nackten Kaiser die Honneurs gibt - hier heißt er Neuenfels -, um mit bei Hof im Haus zu bleiben?

Zum Tode des Dichters, Kabarettisten,  Komponisten und Sängers Georg Kreisler. Teil 2

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Als US-Soldat kam Georg Kreisler nach England und unterhielt in Veranstaltungen die Soldaten und bereitete sie auf den D-Day vor. Direkt nach Kriegsende half er als Übersetzer in Deutschland in Befragungen und Verhören von Julius Streicher und Hermann Göring, ging aber zurück in die USA und fand Arbeit in Hollywood. Für Charlie Chaplin komponierte er und spielte das Klavier, wenn die Kamera Chaplin als Tastenbeweger in Großaufnahme zeigte.

Die Wiederaufnahme der Turandot Giacomo Puccinis in Lorenzo Fiorinos Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin

Alban Nikolai Herbst


Berlin (Weltexpresso) - Ich kann nicht anders, als >>>> dies eine exemplarische Aufführung zu nennen, bei der einem besonders im dritten, dem abschließenden Akt, manch ein Schauer den Rücken hinunterläuft, - politische Schauer vor allem. Weil ich denken mußte: so geht Geschichte, geht über die Opfer einfach hinüber, bringt noch schnell die Väter um, nachdem die Geliebte aufgehangen ist und allezeit dort hängenbleibt, und wendet sich der Tagesordnung zu, die so brutal bleiben wird, wie sie schon immer war.

Zum Tode des Dichters, Kabarettisten,  Komponisten und Sängers Georg Kreisler. Teil 1 

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nun auch Georg Kreisler. Dieses Naturtalent der Wahrnehmung und Formulierungen menschlicher Befindlichkeiten starb mit 89 Jahren in Salzburg. Er, der in der weitverzweigten Kreislerfamilie Schurli hieß, wie jeder anständige österreichische Georg, war der letzte eines großen Kreises von Cousins, die hauptsächlich durch den Nationalsozialismus in alle Erdteile verstreut, dennoch ihre Heimat aus der Kaiserstraße im siebten Wiener Bezirk, Neubau, wo viele jüdische Familien wohnten, mit sich trugen.