Wer von den letzten Sechs erhält den Preis?
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Serie: Deutscher Buchpreis 2011, Teil 6
von Elisabeth Römer
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Seit dem 14. September ist bekannt, welche Finalisten für den Deutschen Buchpreis 2011 feststehen. „Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, und um das endgültige Ergebnis haben wir einen Tag lang hart gerungen“, sagte damals Jurysprecherin Maike Albath, Journalistin bei Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur. „Bundesrepublikanische Anti-Idyllen sind auf der Liste ebenso vertreten wie lakonische Gesellschaftsromane über die DDR. Die Helden tragen schwer an Heimat und Herkunft. Verwickelte Familienverhältnisse dienen oft als Fallbeispiele. Nicht nur die ostdeutsche Unterschicht und die Nomenklatura rücken dem Leser nahe, sondern auch das westdeutsche Studentenleben, die ostfriesische Provinz oder das globalisierte Ambiente einer Sicherheitsfirma“, so Albath. In den letzten fünf Monaten wurden von den sieben Jurymitgliedern 198 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2010 und dem 14. September 2011 erschienen sind.
Den Libanesinnen eine Stimme geben
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LiBeraturpreis 2011 übergeben an Nathalie Abi-Ezzi für ihren Roman “ Rubas Geheimnis“, erschienen bei Rowohlt
von Elisabeth Römer
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vor 23 Jahren fand sich in Frankfurt am Main eine erst einmal kleine Gruppe zusammen, um im Zusammenhang mit der Buchmesse einen Preis auszuloben, der denen gilt, die auf der Welt auch in der Literatur besonders vernachlässigt werden: Schriftstellerinnen aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Den 24.Preis, den LiBeraturpreis 2011, erhält in diesem Jahr die 1972 im Libanon geborene Nathalie Abi-Ezzi. Das hatte die Jury im Juli bekanntgegeben. Heute nun, am Sonntag vor der Buchmesse, fand die inzwischen traditionell feierliche Übergabe des Preises in der vollbesetzten Frankfurter Christuskirche statt.
Berliner Philharmoniker in Singapur 3D
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Lida Bach
Langsam, schleppend. Die Worte auf der Leinwand scheinen bezeichnend für das cineastische Konzert, das Michael Beyer und Sir Simon Rattle gemeinsam dirigieren. Erster leitet mit unsichtbarer Hand die Kamera an, deren dreidimensionale Perspektive die des Zuschauers vorgibt. Zweiter führt mit deutlich sichtbarem Taktstock das Orchester, das die musikalische Kulisse der Handlung erschafft.
Dem Himmel ganz nah
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Lida Bach
Auf einem der Berge hat ein Drachen gelebt. Eine ganze Schafherde hat er verschlungen und den Hirten dazu, doch als ihm von dem Raubmahl der Magen schmerzte, würgte er sie wieder aus. Von dem Ungeheuer tragen die zwei Berge in der Ferne ihre Namen: „Schlucker“ und „Würger“. Die imposanten Felsbrocken, von deren Namensgebung Dumitru Stanciu bei der Schafschur seinem Sohn Radu erzählt, umrahmen die karge Szenerie von Titus Faschinas Lebens- und Naturdokumentation.
Dreiviertelmond
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Lida Bach
So einer, mit dem man reden kann. Einer der Tai Chi macht und noch was vom Leben erwartet. Nein, so einer ist Hartmut Mackowiak (Elmar Wepper) nicht. Für so einen hat seine Frau Christa (Katja Rupe) ihn verlassen, glaubt der mürrische Taxifahrer, ohne zu erkennen, dass er schon vorher verlassen war. Nun, da ihm nach 35 Jahren Ehe die Scheidung droht, die erwachsene Tochter Verena (Marie Leuenberger) keinen Zugang zu ihrem unwirschen Vater findet, und die Soft-Close- Schubladen der neuen Küche die Stille in dem biederen Reihenhäuschen noch drückender machen, schlägt dem eigenwilligen Helden von Christian Züberts liebenswerter Tragikkomödie die Einsamkeit mit voller Wucht ins Gesicht.
Tyrannosaur
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Lida Bach
„Ich weiß nicht, warum du das tust.“, stammelt der Jugendliche zu dem grauhaarigen Mann, mit dem er und seine Kumpanen aneinandergeraten sind. Niemand weiß, warum Joseph es tut. Paddy Considine, der in „Tyrannosaur“ nicht spielt, sondern sein kraftvolles Debüt als Regisseur in die Leinwand haut, weiß es nicht. Peter Mullan, der sich die Rolle der beängstigenden und angstvollen Hauptfigur wie eine zweite Haut anzieht, weiß es nicht. Der von Josephs unerwarteter Sanftheit bewegte und seiner plötzlichen Rohheit abgestoßene Betrachter weiß es nicht. Nur um eines gewiss: Wut.
Footloose
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Lida Bach
„Er prüft uns. Unser Herrgott prüft uns.“, sagt Reverend Moore (Dennis Quaid) zu Filmbeginn. Das Publikum in Bomont, Tennessee, prüft er mit einer tödlich endenden Tanzveranstaltung, das Publikum vor der Leinwand mit einer tödlich langweiligen Tanzveranstaltung. Das Ende der ersten ist der Anfang der zweiten. Craig Brewers Remake des Filmmusical, mit dem Herbert Ross 1984 einen der belangloseren Beiträge zur 80er-Jahre-Tanzfilmwelle vorlegte, beginnt mit einer Szene ähnlich einem MTV-Clip. Es ist die erste einer minütigen Reihe von Sequenzen, deren Summe sich dramatisch so anspruchsvoll ausnimmt wie eine Nachmittagsshow auf besagtem Fernsehkanal unter dem Motto „Worst White Trash Videos“.
Underwater Love – A Pink Musical
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Lida Bach
Pink. Pink wohin das Auge sieht. Doch was sich danach über die Leinwand ergießt, ist nicht das neue Kinoabenteuer von „Prinzessin Lillifee“, mag das filmische Produkt auch fast genauso grotesk sein. Mit einem Exzess der prominent im Titel vertretenen Farbe beginnt Shinji Imaoka „A Pink Musical“, als wolle der gestandene Genre-Veteran seinem Stammpublikum versichern, dass sie es tatsächlich mit einem echten Pink-Film zu tun haben.
Wintertochter
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Lida Bach
„Und bitte lächeln! Als wär´s das letzte Mal...“ Den zweiten Satz sagt die Familie im Chor, die bald darauf keine Familie mehr ist, weil bedeutsame Worte wie diese im Film stets prophetischer Natur sind. Der Film, das ist Johannes Schmidts leise anrührendes Kinderdrama „Wintertochter“. Die „Wintertchter“, das ist Kattaka. Die vorigen Worte spricht nur sie, die eigenwillige Titelfigur (Nina Monka) der angenehm gereiften Geschichte für ein anspruchsvolles Kinderpublikum, obwohl ihr als erster die Freude vergeht.
In den Startlöchern
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Schweizer Buchpreis 2011 , Teil 1 : Die neue Jury bereitet das Ereignis der Preisverleihung am 20. November vor
von Manfred Schröder
München (Weltexpresso) - Andreas Isenschmid, Alexandra Kedves, Christine Lötscher, Hans Ulrich Probst und Thomas Strässle wurden in die Jury für den mit insgesamt 50 000 Franken dotierten Schweizer Buchpreis 2011 berufen. Verlage können Titel bis zum 15. April 2011 anmelden. Die Ausschreibungsunterlagen sind unter www.schweizerbuchpreis.ch verfügbar.
Es wird im November 2011 das vierte Mal in Basel sein, daß der Schweizer Buchpreis eine enorme öffentliche Wirkung entfaltet. Ob es allerdings so bunt hergeht, wie im letzten Jahr,
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