Valerie – Die Geschichte einer Liebe
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von Lida Bach
„Die Sprache habe ich immer bei mir.“, sagt „Valerie“. Die Sprache und die Kamera, mit der die alternde Protagonistin von Josef Rusnaks Filmmonolog ein Videotagebuch für ihren komatösen Partner (Guido Föhrweißer) aufnimmt. Das schleppende Textdrama, das für die Titelfigur zum seelischen Kehraus wird, ist der Abschluss einer Trilogie von Monolog-Filmen, die Hubertus Meyer-Bruckhardt 2002 mit Hannelore Elsner als zentraler Darstellerin von „mein letzter Film“ initiierte und Ben Becker als „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ fortsetzte.
„Beckmann & Amerika“ im Städel Museum Frankfurt am Main
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Serie: Max Beckmann, ein überraschender und fulminanter Dreiteiler (Teil 3/3)
von Claudia Schulmerich
Frankfurt (Weltexpresso) - Nun sind die Beckmannbilder da, wo sie hingehören, im Frankfurter Städel. Dem hätte Beckmann zumindest lange lange zugestimmt, denn Frankfurt war ihm in seinem durch die Nationalsozialisten verschuldeten Exil - ab 1937 gezwungenermaßen in Amsterdam, ab 1947/48 freiwillig und gerne in Amerika - in den Jahren von 1915 bis 1933 Heimat gewesen. Heimat war ihm das Städel durch seine Lehrtätigkeit als Professor an der Städelschule erst recht. Wenn man nun im ersten Raum der Ausstellung mit rund 110 Werken, gleich auf die 1917 in sanften Tönen gemalte, expressionistisch verstörende Kreuzabnahme stößt, die heute dem MoMa in New York gehört, ist man mitten drin im Thema Amerika. Wie das?
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„Von Angesicht zu Angesicht“ im Museum der bildenden Künste Leipzig
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Serie: Max Beckmann, ein überraschender und fulminanter Dreiteiler (Teil 2/3)
von Claudia Schulmerich
Leipzig (Weltexpresso) – Schier überwältigend, was das Leipziger Museum zum Thema Bildnisse aus dem Oeuvre Beckmanns zusammengetragen hat. Erinnert man sich an die Ausstellungen von Selbstporträts – die aus der Hamburger Kunsthalle sind immer noch visuell im Gedächtnis - , weiß man, daß alleine die Selbstporträts für eine umfassende Ausstellung gut sind und man freut sich, einigen auch in Leipzig zu begegnen. Nun aber erkennt man auf einen Schlag bei den vielen Menschenbildern – 58 Gemälde und über 160 vorbereitende Skizzen und Studien sowie Druckgraphiken - immer wieder, wie oft sich Beckmann in die Bilder mithineingemogelt hat. Und auch seine Frau Quappi hineinzauberte.
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Die Landschaften im Kunstmuseum in Basel
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Serie: Max Beckmann, ein überraschender und fulminanter Dreiteiler (Teil 1/3)
von Claudia Schulmerich
Basel (Weltexpresso) - Mit den Landschaften in Basel begann, was ganz unverhofft und tatsächlich zufällig ganz ohne Jubiläum oder äußeren Anlaß sich nun zu einem Festival der Beckmannbilder in Leipzig und Frankfurt geriert, einem bunten Strauß von Ausstellungen, die als Beckmannscher Blumenstrauß im Kunstmuseum in Basel tatsächlich zu sehen sind: ein ganz ungewohnter, mal bunter, mal melancholischer Beckmann, der der Landschaft und der Natur seine Farben gibt und seine Formen und sein geheimes Vokabular von Dingen auf den Bildern, wie Katzen und Kerzen und Fischen und Masken, die bis heute nicht enträtselt sind, denn der Kosmos Beckmann ist in seiner rätselhaften Dinghaftigkeit und Dingwelt fast unüberschaubar und bleibt geheimnisvoll.
Wenn ein Film dem Regisseur zu schön ist
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Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 6. Oktober 2011
von Romana Reich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Also, soviel Rummel um einen Film gab es selten. Aber auch selten, daß man einen Film trotz des Rummels unbedingt anschauen sollte. Wie komisch dazu, daß Regisseur Lars von Trier seinen Film zu schön findet und seine Aufnahmen der höheren Gesellschaft ihm eher wie Werbeeinlagen dünken. So gerade in einem Interview. Ihm sei der Film zu schön, meint er. Er habe sich schon bei dem Inszenieren zu wohl gefühlt, wo er sich – und uns – doch sonst quält. Gequält hat er auch die Presse in Cannes, als er im Pressegespräch vor sich hin rülpste, daß Hitler doch gar nicht so schlimm und…, was jeder, der seine Filme kennt, als Hohn verstehen mußte und Verspottung der Filmwelt, was aber tatsächlich zu seinem Ausschluß vom Festival führte. Heute ist er ganz stolz darauf, der einzige Nichterwünschte in Cannes zu bleiben.
Deutsche Geschichte anhand der Freimaurerei und des sich emanzipierenden jüdischen Bürgertums
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Jobst Hermeyer über die Freimauererloge „Zur aufgehenden Morgenröthe“ in Frankfurt am Main
von Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Sagen wir es gleich. In diesem Vortrag steckte soviel Fundamentales, daß wir mit seiner Aufarbeitung noch viele Vorträge, Diskussionen, Geschichtsbilder und Lehrveranstaltungen bestücken könnten. Das liegt daran, daß eine historische Darstellung einer Freimaurerloge in einer bürgerlichen und auch von deutschen jüdischen Mitbürgern bewohnten Stadt wie Frankfurt am Main, immer die Geschichte der Stadt und deren gesellschaftliche Lage mitspiegelt. „In einer Rückschau vom 18. bis in das 20. Jahrhundert wird entlang der historischen Rahmenereignisse im deutschen Raum am Beispiel der Frankfurter Freimaurerloge „Zur aufgehenden Morgenröthe“ das Spannungsfeld zwischen der Entwicklung der freimaurerischen Bewegung und der Emanzipationsbewegung des jüdischen Bürgertums veranschaulicht“, heißt die offizielle Inhaltsangabe des Vortrags“.
Nach fast 80 Jahren Odyssee Heimkehr nach Frankfurt am Main
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Die Porträts dreier Juden und Freimaurer als Geschenk für das Jüdische Museum
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Verwickelt ist die Geschichte mehrfach, die in einer Pressekonferenz vom Direktor des Jüdischen Museums, Raphael Gross, Angelika Wesenberg von der Nationalgalerie Berlin und Erwin Bohnacker von der „Freimaurerloge zur aufgehenden Morgenröthe“ e.V. aufbereitet wurde. Die Kurzfassung lautet: Im 19. Jahrhundert gab es in Frankfurter Logen zunehmend jüdische Mitglieder. Der damals schon grassierende Antisemitismus brachte eine Konzentration jüdischer Logenbrüder in der Freimaurerloge „Zur aufgehenden Morgenröthe“, die nach den Statuten auch Juden aufnahm, was sowieso den Grundprinzipien der Freimaurer entspricht, aber nicht in allen Logen befolgt wurde. Es war üblich, Porträts wichtiger Logenpersönlichkeiten an die Wände der Loge zu hängen. Die Spur drei solcher Gemälde konnte man nun durchgehend verfolgen. Die Nazis beschlagnahmten sie 1935, die Rote Armee brachte sie 1945 als Kriegsbeute nach Moskau. In der ersten Rückführung von deutschen Kulturgütern aus der UdSSR in die DDR wurden die drei Frankfurter Bilder Ende der 50er Jahre in die Nationalgalerie Berlin (Ost) gebracht.
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Der Mann mit den 2451 Gesichtern
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Film.Werk.Schau: Zehnmal Helmut Qualtinger bei Hoanzl
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Helmut Qualtinger, sagt Ihnen das noch etwas? Dann sind Sie mit der Gnade der frühen Geburt ausgestattet, denn die bundesdeutsche Wirklichkeit von heute kennt zwar Kabarettisten, Komiker, Kleinkünstler, Kulturkommissare, Karaoke und Kellerkinder, aber ein Allroundtalent, wie es der 1928 geborene Qualtinger, Helmut aus Wien war, das gibt es nimmer. Und so hat unsere private statistische Umfrage unter jüngeren Deutschen ein vernichtendes Urteil über deren Zeitgeschichtskenntnisse offenbart, denn den schon 1986 am Leberleiden (Alkohol war im Spiel) Gestorbenen kannten sie nicht. Wir werden dagegen arbeiten und diese Filme sind erst der Anfang! Denn spricht man mit den sogenannten Zeitzeugen und fragt sie nach Qualtinger, so würden diese nicht die Filme, sondern zuvörderst seine Sketche wie den „Herrn Karl“ oder seine Lesungen wie Karl Kraus’ „Die letzten Tage der Menschheit“ oder seine Couplets auf Schallplatten, heute auf CDs nennen.
Der melancholische Menschendarsteller
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Zum 25. Todestag ein liebevoller Fernsehfilm über Helmut Qualtinger von André Heller
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Hoffen wir, daß in einem der Programme dieses schöne, auch wahre, darum ebenso traurige wie komische filmische Porträt, das André Heller über seinen Freund und vom ihm verehrten Kollegen Helmut Qualtinger zusammenstellte, hoffen wir, daß es bald wieder gezeigt wird, damit sich herumsprechen kann, daß man etwas versäumt, wenn man sich diese, die alten Zeiten genauso wie die alten Freunde und Feinde vereinigende Hommage nicht anschaut. Uns war ja schon allein bei der Ankündigung „Qualtinger“ am 29. September – dem 25. Todestag und gerade 57 Jahre alt – im ZDFkultur und am 1. Oktober bei 3sat selbstverständlich, diese Erinnerung von Heller anzuschauen. Aber erst nach dem Sehen weiß man, wie gut es Heller gelungen ist, die besondere Ausstrahlung des Unvergleichlichen wiederzugeben und wie berührend es ist, wenn seine Weggefährten, auch die Gegner, über ihn sprechen.
Andreas Homoki hat Das schlaue Füchslein inszeniert: Spiellust und Melancholie
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Premiere Komische Oper Berlin: Leoš Janá?eks Zweiter Oktobertusch zur Spielzeiteröffnung 2011/12
Foto: © Monika Rittershaus
Text von Alban Nikolai Herbst
Berlin (Weltexpresso) Zuerst – prima la musica e poi le parole – zur Musik. Bei >>>> Alexander Vedernikov ist mir >>>> schon einmal aufgefallen, daß er wirklich zugreift (zugreifen läßt, nämlich seine Musiker), sich also nicht fein scheut, nicht zögerlich ist, sondern Expressives nimmt er hart ran und so auch den Schmelz. Gestern abend tat er‘s auf eine Weise, daß Janá?eks Musik so plötzlich - wie erst unmerklich - nach dem elegischen Tschaikowski eines Onegins klang, slawisch selbst durch das deutsche Textmelos hindurch.
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