Wer bekommt die Bären? Die Wettbewerbsfilme auf der 62. Berlinale vom 9. bis 19. 2. 2012, 15/25

 

Claudia Schulmerich

 

Berlin (Weltexpresso) – Nun also auch ein portugiesischer Film. Und tatsächlich spürt man von Beginn an, daß Regisseur Miguel Gomes aus einer anderen Tradition wie Hollywood oder dem deutschen Autorenfilm kommt. Sein poetischer Film ist eine doppelte Erzählung. Filme erzählen immer, aber hier sind es zusätzlich durchgehend Erzählstimmen, die uns die vergangenen Ereignisse referieren, die wir auf der Leinwand sehen, also nur wenige direkte Dialoge mitverfolgen.

Wer bekommt die Bären? Die Wettbewerbsfilme auf der 62. Berlinale vom 9. bis 19. 2. 2012, 12/25

 

Claudia Schulmerich

 

Berlin (Weltexpresso) –Familie und Krieg sind die beiden Begriffe, die bei dieser Komödie mit ernstem Kern in  Alabama/USA 1969 zusammengehören. Natürlich zum einen, weil Familie selbst immer schon Krieg bedeuten kann, im Stellungsspiel der einzelnen gegeneinander um ihre Positionen innerhalb der Familie, was hier der Fall ist,  aber auch, weil sowohl der 2. Weltkrieg wie Vietnam für alle Männer der Familie prägend sind: entweder weil sie als Soldaten dabei waren – oder eben nicht!

Wer bekommt die Bären? Die Wettbewerbsfilme auf der 62. Berlinale vom 9. bis 19. 2. 2012, 13/25

 

Claudia Schulmerich

 

Berlin (Weltexpresso) – Dieser Film handelt von einem wahren historischen Ereignis, dem Massaker von Nanking, das mit der Besetzung der Stadt, damals chinesische Hauptstadt,  im Dezember 1937 durch japanische Truppen  im Zweiten Japanischen-Chinesischen Krieg begann, ungefähr sechs bis sieben Wochen dauerte und zu den schlimmsten, je verübten Kriegsverbrechen zählt, weil über 200 000 Zivilisten und Kriegsgefangene ermordet wurden und weit über 20 000 Frauen und Mädchen vergewaltigt wurden.

Wer bekommt die Bären? Die Wettbewerbsfilme auf der 62. Berlinale vom 9. bis 19. 2. 2012, 11/25

 

Claudia Schulmerich

 

Berlin (Weltexpresso) –Léa Seydoux hatte mit diesem Film der schweizerischen Regisseurin Ursula Meier einen erneuten Auftritt auf der Berlinale, der schon dadurch spannend ist, daß sie aus dem 18. Jahrhundert bei französischem Hofe (Eröffnungsfilm 1/25) nun in einen Plattenbau - würde man in Berlin und im Osten sagen -, also in ein Hochhaus in den Schweizer Bergen versetzt wird, wobei die soziale Position auch hier eine niedere ist, nur hat sie in der reichen Schweiz noch nicht einmal regelmäßig Arbeit.

Wer bekommt die Bären? Die Wettbewerbsfilme auf der 62. Berlinale vom 9. bis 19. 2. 2012, 10/25

 

Claudia Schulmerich

 

Berlin (Weltexpresso) –Der irische Freiheitskampf, besser der Kampf der IRA im irischen Teil des Vereinigten Königreiches, Nordirland, bildet den Grundton in diesem Film von James Marsh. Colette (sehr zart, verwirrt und verwirrend, sehr irisch dazu: Andrea Riseborough), Mitglied einer aufständischen Familie, sucht ihre Rolle im tödlichen Kampf gegenüber der Regierung, aber auch im verschlungenen Mit- und Gegeneinander der Familienmitglieder. Am Ende verlieren alle.