Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 24. November

 

von Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) –Ja, das stimmt, unsere Überschrift bezieht sich auf einen Film, einen Klassiker, der anderes zum Thema hat als Roman Polanski uns als bürgerliches Kammer- und Trauerspiel im Zwist zweier Ehepaare vormacht, aber immer geht es darum, welche inneren Kräfte freigesetzt werden, wenn man bei Alkohol und erst einmal guten Manieren ein Problem aus der Welt schaffen will. Wir hätten uns auch auf „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ beziehen können, denn auch bei Polanskis Gemetzel, geht es am Schluß um die aufgebrochene Fassade der Ehepaare selbst, worüber man aber doch bei anderen mehr lacht, als bei sich selbst. Also auch ein Stellvertreterfilm.

Romeos

von Lida Bach

Eine peinliche Situation für das Lukas und seine Heimmitbewohnerin. Er kommt gerade in die Waschräume, sie aus der Dusche. Eigentlich ist ihr erschreckter Aufschrei für ihn ein Kompliment, aber mit der Akzeptanz seines Äußeren tut der zurückhaltende Junge (Rick Okon) sich schwer kurz nach seinem Einzug im Schwesterntrakt. „Im Zivildienstwohnheim war kein Platz mehr frei.“, erklärt die Leiterin der Sozialstelle (Silke Geertz). Also muss Lukas vorerst bei den Mädchen wohnen, obwohl er es hasst. Dass seine beste Freundin Ine (Liv Lisa Fries) ihn willkommen heißt, ist ein schwacher Trost, denn die unbefangene Draufgängerin lebt Lukas das Selbstbewusst vor, das er nicht hat, erinnert ihn an sein altes Ich, dass er für immer loswerden will und sein Geheimnis, von dem niemand erfahren darf.

 

Lida Bach

Der preisgekrönte Theaterautor Beau Willimon kennt die Winkelzüge und Fallstricke im Ringen um das höchste Amt aus nächster Nähe. Sein messerscharfer Blick richtet sich nicht auf Triumph und Niederlage aufrechter Männer und Frauen, sondern den psychischen Effekt, welche die Durststrecke auf dem Niemandsland dazwischen hinterlässt.  

Anna von Stillmark

 

Wiesbaden (Weltexpresso)- Schon über sechzig Jahre alt ist dieser Bambi und kein bißchen weise, was die mit Recht umstrittene Preisvergabe an Sänger und Rapper Bushido auswies. Aber das ist das Nette an dieser deutschen Preisverleihung, daß sie sich etwas Bodenständiges und auch Peinliches bewahrt hat. Und dieses Jahr mit Helmut Schmidt sogar intellektuell mithalten konnte, denn der hat sich ganz und gar nicht greisenhaft, sondern als Herr über die Zeit verhalten und in einer Ansprache so etwas wie atemloses Schweigen im Rund zuwege gebracht. Und als die Anwesenden nach seinen Worten ihn durch gemeinschaftliches Aufstehen ehrten, war der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) einer der ersten, der aufsprang und klatschte.

 Lida Bach

 

Stephens Vorgesetzter Paul ist übergewichtiger Pragmatiker, der trotz seines zu hohen Blutdrucks nicht das Kettenrauchen lassen kann. Ihr gemeinsamer Kontrahent Duffy ist ein ebenfalls übergewichtiger Zyniker, der unter Stress einen Drink nimmt. Paul ist vor seiner Zeit ergraut und Duffy wird kahl, aber Stephen wirkt frisch, unverbraucht und auf den ersten Blick sympathisch. Eigenschaften, die kostbar sind im Kampf um die Wählergunst und die den erfahrenen Mitarbeitern fehlen.