Regina Schmeken: UNTER SPIELERN – DIE NATIONALMANNSCHAFT im Gropiusbau Berlin

 

Claudia Schulmerich

 

Berlin (Weltexpresso) – Kaum einer außerhalb der Fachwelt weiß, daß eine Reihe von Kunsthistorikern und fast die gesamte Riege der Archäologen enthusiastische Fußballkenner sind und aus ihrem Bildgedächtnis heraus mühelos berühmte Tore beschreiben können. Völlig normal also, daß Kunsthistoriker beim Bilderdeuten von Fußball das Sagen haben: Willibald Sauerländer im Katalog zur Fußball-Foto-Ausstellung den Essay schreibt und Horst Bredekamp die Rede zur Eröffnung der Ausstellung hält.

Emil Jakob Schindler. Poetischer Realismus im Oberen Belvedere in Wien

 

Claudia Schulmerich

 

Wien (Weltexpresso) – Schon eigenartig, wenn man nach dem Besuch des impressionistisch gestimmten Carl Schuchs (1846-1903)  mit dem poetischen Realisten Emil Jakob Schindler (1842-1892) einen Wiener Zeitgenossen hat, dessen Bilder einen anderen Atem haben, nicht unbedingt andere Inhalte, wenn man sich auf Landschaften bezieht, sonst schon, und wo man plötzlich für beide erkennt: es gibt keine Menschen auf den Bildern und wenn, dann als Staffage. Porträts gibt es auch keine.

Serie: Pergamon. Panorama der antiken Metropole im Pergamonmuseum in Berlin, Teil 2

 

Claudia Schulmerich

 

Berlin (Weltexpresso) – Erst jetzt nehmen wir auch rechts unten das römische Theater wahr, auf dessen irgendwie schrägem Halbrund vereinzelt Menschen sitzen, die einem von hier oben auf einmal wie lebendig vorkommen. Jetzt aber kommt die goldglänzende Sonne durch die grauen Wolken und bringt die 300 Meter hohe Akropolis uns gegenüber zum Strahlen.

 

Carl Schuch. Ein Europäischer Maler in der Orangerie im Unteren Belvedere in Wien

 

Claudia Schulmerich

 

Wien (Weltexpresso) – Das ist schön ausgedrückt, ein „europäischer Maler“, denn obwohl beispielsweise in Berlin so viele Bilder von ihm hängen, kennt ihn keiner. Ist das in Wien anders? Und woher kommt die Schreibweise mit K in Karl, gibt es da Signaturen, Ausweise oder war das einfach eingedeutscht. Wir wissen auf jeden Fall, daß es gut ist, den den Malerfreunden so gut bekannten Meister dem Publikum erst einmal vorzustellen.

Serie: OTTO  DER GROSSE und das Römische Reich – Kaisertum von der Antike zum Mittelalter in Magdeburg, Teil 2/2

 

Claudia Schulmerich

 

Magdeburg (Weltexpresso) – Da haben sie also ausgerechnet das kleine Glasköpfchen aus Rom – im Bild, aber inzwischen sonst in Köln zu Hause – als Beispiel für den Kaiserkult gewählt, mit dem die Ausstellung beginnt. Und das stimmt sogar, denn dieser Miniaturaugustus von gerade mal 4,7 Zentimetern entspricht dem Feldherrntypus von Prima Porta in Rom, wo er lebensgroß und in Mamor gearbeitet ist. Nicht die Größe ist entscheidend, sondern der Typus. Das ist etwas, was man besonders in der Augustuszeit erlernt, wo auch die Römer mit dem Kaisersein und seiner Repräsentation erst anfangen und verschiedene Rollenbilder – eines ist der oberste Priester – durchspielen.