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50 Jahre nach dem Auschwitz-Prozess. Ein zeitgenössischer Bericht, Teil 2/2
Conrad Taler/Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Im letzten Satz der Urteilsbegründung findet sich ein Anflug von Resignation. Er besagt: die vorhandenen Gesetze reichen nicht aus, um die Verbrechen von Auschwitz zu sühnen. Wörtlich: „Selbst wenn in allen Fällen die Angeklagten wegen Mittäterschaft zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt würden, würde ein Division dieser Strafe durch die Anzahl der Opfer niemals auch nur zu einer annähernd gerechten Sühne führen; dazu ist ein Menschenleben viel zu kurz.”
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50 Jahre nach dem Auschwitz-Prozess. Ein zeitgenössischer Bericht. Teil 1/2
Conrad Taler/Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Es gibt nicht mehr viele Menschen, die den Auschwitz-Prozess miterlebt und darüber geschrieben haben. Conrad Taler, der mit bürgerlichem Namen Kurt Nelhiebel heißt und den Lesern von "Weltexpresso" kein Unbekannter ist, gehört zu ihnen. Zum 50. Jahrestag der Verkündung des Urteils in dem Jahrhundertverfahren am 19. August 1965 erschien sein Buch mit dem Titel "Asche auf vereisten Wegen" in einer aktualisierten und erweiterten Neuauflage.
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Serie: 50 Jahre nach dem Auschwitz-Prozess. Ein anteilnehmender Journalist berichtet.Teil 5/5
Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Zyniker sagen, Hans Globkes Tätigkeit als Staatssekretär im Bundeskanzleramt habe der Demokratie nicht geschadet. Schließlich hätten sich doch alle vom Ungeist des Nazismus distanziert. In der Tat, an solchen Bekundungen hat es nicht gemangelt. Stets wurde versichert, die Bekämpfung des Neonazismus und Rechtsextremismus gehöre, wie die Bekämpfung des Linksextremismus, zu den entscheidenden Lehren der Vergangenheit.
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Wie sich diese Redewendung erklärt
Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) –-Die Urteile im Auschwitzprozeß gingen für die Angeklagten mehr als glimpflich aus. Das hinderte die deutsche Gesellschaft nicht, nach diesen sanften Urteilen zur Tagesordnung überzugehen und die gerichtliche Aufarbeitung der Naziverbrechen damit als abgeschlossen zu betrachten. Weshalb als gesellschaftlliche Grundhaltung zu den Naziverbrechen von uns: alles paletti? registriert wurde.
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Serie: 50 Jahre nach dem Auschwitz-Prozess. Ein anteilnehmender Journalist berichtet.Teil 4/5
Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - „Statt einer ‘Bewältigung der Vergangenheit’, die auch damals notwendig war und die einen harten Willen zur Wahrheit erforderte, zog man den Betrug und Selbstbetrug eines angeblichen Dolchstoßes vor und suchte krampfhaft nach Sündenböcken. Man fand sie bald in ‘Marxisten’, bald in Juden. Jeder Sündenbock-Mechanismus erwächst aus Charakterschwäche; er ist ein infantiler Zug und alles andere als eine männliche Reaktion.
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