ik ptz.ru ukrainische KriegsnachtigalenSerie: DER LANGE SCHATTEN VON LEMBERG. Deutsch-ukrainische Partnerschaft unter dem Hakenkreuz, Teil 3/4

Kurt Nelhiebel

Bremen (Weltexpresso) - Die Bundesrepublik Deutschland war von ihrer Vergangenheit eingeholt worden. Vorwürfe gegen einen amtierenden Bundesminister wegen seines Verhaltens während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ließen sich nicht mehr ignorieren. Zwar versuchte die CDU, den Ruf nach Konsequenzen durch den Einwand zu ersticken, wer Oberländers Rücktritt verlange, verbünde sich mit Kommunisten, aber auch namhafte Unionspolitiker erhoben Bedenken gegen den Vertriebenenpolitiker, so dass die SPD zu Recht von einem »dummen Argument« sprechen konnte.

Bildschirmfoto 2022 07 14 um 00.27.00In gleißender Hitze von über 30 Grad im nicht vorhandenen Schatten hieß die politische Spitze Israels am Mittwochnachmittag den amerikanischen Präsidenten Joe Biden willkommen

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Joe Biden verbarg seine Bewegung nicht, dass der Besuch von zwei Tagen, den er am Mittwoch startete, bereits sein zehnter Besuch im Jüdischen Staat war. Hätte ein gewöhnlicher Tourist in Liebe und Nostalgie von Menschen wie Yitzchak Rabin oder Golda Meir gesprochen, hätte man das mit Dank, aber nicht mit allzu tiefen Emotionen entgegengenommen. Als aber Biden diese Politiker erwähnte, wusste jeder  Zuhörer, dass hier ein echter Freund Israels am Mikrofon stand, dessen Wahlspruch davon, dass man kein Juden zu sein brauche, um ein guter Zionist zu sein, der Wert ist, durch die ganze kultivierte Welt zu dröhnen und wiederzukehren, auf dass auch Juden ihn sich zu Vorbild nehmen.

kulturstiftung.orgoberSerie: DER LANGE SCHATTEN VON LEMBERG. Deutsch-ukrainische Partnerschaft unter dem Hakenkreuz, Teil 2/4

Kurt Nelhiebel

Bremen (Weltexpresso) - Die Sache entwickelte ihre eigene Dynamik. Der Oberstaatsanwalt in Bonn forderte den Vertriebenenminister auf, sich zu den Vorwürfen zu äußern und die Justizbehörden rückten nun auch damit heraus, dass ihnen Material einer Verfolgtenorganisation über die Lemberger Ereignisse vorlag. Gemeint war die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), von deren Vorstoß ich beim Abfassen meines Artikels nichts wusste. Sonst hätte ich ihn selbstverständlich erwähnt. Oberländer sah sich jedenfalls genötigt, vor der Presse zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.

Bildschirmfoto 2022 07 14 um 02.25.15Vorsichtsmassnahme wegen Covid

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Einige Minister, Knessetabgeordnete und andere israelische Würdenträger werden es sicher mit Enttäuschung zur Kenntnis nehmen müssen: Wegen der erneuten Zunahme der COVID-Pandemie in Israel und Umgebung werden sie auf den traditionellen Händedruck mit dem eintreffenden amerikanischen Präsidenten ebenso verzichten müssen wie auf dem Flugplatz auf das ebenso traditionelle Foto mit den prominenten Gast.

leverkuhnSerie: DER LANGE SCHATTEN VON LEMBERG, Teil 1/4

Kurt Nelhiebel

Bremen (Weltexpresso) - »Es fing damit an«, schrieb die liberale Schweizer Zeitung »Der Bund« am 18. März 1960, »dass ›Die Tat‹, das wöchentlich erscheinende Organ der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, im September 1959 behauptet hatte, Theodor Oberländer stehe unter dem Verdacht, im letzten Weltkrieg an Massenmorden in Lemberg beteiligt gewesen zu sein.« Professor Theodor Oberländer, Doktor der Agrarwissenschaft und der politischen Wissenschaft, war damals im siebenten Jahr Minister für Flüchtlinge, Vertriebene und Kriegssachgeschädigte unter Bundeskanzler Konrad Adenauer.