„Kienholz. Die Zeichen der Zeit“ in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt(Weltexpresso) – „Adrenalingertränkter Zorn hat mich durch meine Arbeit getrieben“, erinnert sich Edward Kienholz an seine Anfangsjahre. Was diesen Zorn verursacht hat, kann man sich angesichts seiner Lebensdaten von 1927 bis 1994 schnell zusammenreimen: Kalter Krieg, McCarthy-Ära und vertierter Antikommunismus, Hochkapitalismus mit Konsumwahn, bigotte Prüderie und rasende Verklemmtheit, verbunden mit einer Scheinheiligkeit, anders zu handeln, als die Worte sagen.

 „Neue Sachlichkeit in Dresden“ im Lipsiusbau,  Brühlsche Terrasse, Teil 2

 

Claudia Schulmerich

 

Dresden (Weltexpresso) – Die Ausstellung in Dresden ist einem Forschungsvorhaben zu verdanken, mit dem der Bestand der Galerie Neue Meister eruiert wird, was den Fundus legte für viele zusätzliche Leihgaben aus anderen Museen, die entweder das Werk eines Meisters vervollständigen oder eine bestimmt Stilrichtung innerhalb dieser neusachlichen Kunstströmung verbreitern.

Der Isländer Erró mit „Porträt und Landschaft“ in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main, Teil 2/2

 

Felicitas Schubert

 

 

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Früher sagte man zu solchen tierischen Gestalten Fabeltiere. Aber da ging es um Einhörner, auch mal um einen Drachen, alles liebliche Gestalten gegen diese Unholde, die man aus den Comicserien der Welt wiedererkennt. Wie hieß er doch, dieser Orang Utan, der hier gleich alles zusammenschlägt. Da sei dann aber Batman davor, der oben seine Rettungsaktionen in Gang setzt, die Bösen verfolgt und den Guten hilft. Die Bestien sind überall, aber in der Welt des Schreckens sind wir sie schon so gewohnt, daß auch die Bösen zu normalen Bewohnern der Welt geworden sind.

„Neue Sachlichkeit in Dresden“ im Lipsiusbau,  Brühlsche Terrasse, Teil 1

 

Claudia Schulmerich

 

Dresden (Weltexpresso) – Das muß man einfach nutzen. Doppelt. Zum einen die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, wo der Alltagsdruck etwas weniger wirkt und die Tatsache, daß in Dresden diese spannende und hochinformative Ausstellung mit der Kunst, die die Weimarer Republik prägte, so unterhaltsam, vielfältig und selten sichtbar noch bis zum 8. Januar des neuen Jahres an den Wänden hängt. Nein, nicht im Zwinger, wo die Alten Meister und Raffael zu Hause sind, sondern direkt der Elbe gegenüber, wo das Albertinum die Moderne aufnimmt und um die Ecke herum auch noch der Lipsiusbau für diese Ausstellung zur Verfügung steht.

Der Isländer Erró mit „Porträt und Landschaft“ in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main, Teil 1/2

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das mit dem ‚Horror’ muß man wirklich doppelt verstehen. Bilder, die keine Fitzelchen Platz lassen für irgendetwas anderes denn die Gegenstände oder Figuren in ihnen, die leiden sozusagen unter umgekehrter Platzangst, der Furcht vor der Leere, was die Fülle verhindern soll. Aber echte Horrorbilder hat Erró mit seinen Porträts dann auch geschaffen, wo er einer ‚normalen‘ Gesichtshälfte eines Prominenten die Horrorversion dazugesellte, so daß Fratzen besonderer Art entstanden sind.