allmen und herr weynfeldt gebundene ausgabe martin suterMartin Suter läßt zwei „Edel“männer Freundschaft schließen und einen Picassodiebstahl aufklären

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Zugegeben, hier bin ich nicht objektiv. Überhaupt nicht, denn ich habe an die Verfilmungen der Allmen-Romane von Martin Suter seit 2017 mein Herz verloren, was sich auf das Lesen der neuen Geschichten auswirkt, wo ich nicht anders kann, als beim Lesen insbesondere den gewitzten Carlos in Gestalt von Samuel Finzi vor mir zu sehen, der auch in anderen Rollen hinreißend ist, aber hier im Zusammenspiel mit dem sonst leicht trögen Heino Ferch, der mit hübsche-Haare-auf-dem-Kopf- Perücke und elegant gewandet als echter Herr und Gentleman auftritt, subversiv mit mal samtener, mal scharfer Stimme beides schafft: seinem Chef Allmen zu suggerieren, dass dieser die Hosen anhabe und gleichzeitig ihm durch finanzielle Zuwendung ein klassisches Herrenleben möglich zu machen.

Bildschirmfoto 2025 10 01 um 03.37.12Interview mit Mercedes Rosende zu ihrer Romanfigur Ursula in einem neuen Roman – und zu Patricia Highsmith

Alf Mayer

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Sie ist eine der ungewöhnlichsten Figuren der Kriminalliteratur: die übergewichtige, mit ihrem Körper, ihrem Leben und ihrer Vergangenheit nicht ganz zufriedene Fünfzigjährige namens Ursula López aus dem südamerikanischen Uruguay. Mercedes Rosende, die erst selbst mit fünfzig zur Schriftstellerin wurde, hat dieser robusten und temperamentvollen Frau, die nicht gehorchen will, nun einen vierten Roman gewidmet.

nick hDIE KRIMIBESTENLISTE im September 2025, Teil 8: Eine ärgerliche Enttäuschung

Dirk Schmidt

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Hui, die Zeile klingt schwer nach Clickbait – vielleicht doch lieber abschwächen, vielleicht ein „bisweilen“ einfügen, oder ein „alles in allem“ oder „trotz gelungener Passagen und vieler Sequenzen, die sich sehen lassen können“? Und dann ist jede Enttäuschung immer auch eine persönliche und sofort landet man an einem Ort, an dem man nicht sein will. Ein Ort, an dem die wahren Fans mit den noch wahreren Fans darüber diskutieren, ob es nicht von vornherein ein Sakrileg ist, die Smiley-Saga einfach mal so weiterzuschreiben. Ein Ort, an dem es nicht um literarische Qualität oder die Wirkmächtigkeit einer Geschichte geht, sondern um die Reinheit des Vermächtnisses.

Das ist kein guter Ort.

Frankfurter BuchmessePhilippinische Kultur meets Frankfurt am Main zur Buchmesse 2025, Teil 

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vom 13. bis 18. Oktober 2025 laden die Frankfurter Buchmesse und das Stadtmarketing Frankfurt zur „Jeepney Journey“ auf den Roßmarkt ein. Im Mittelpunkt steht ein original philippinischer Jeepney. Der Jeepney wird auf den Philippinnen als Verkehrsmittel und Sammeltaxi genutzt, historisch stammt er aus den Nachkriegszeiten. Jeepneys sind oft bunt bemalt, mit auffälligen Mustern und persönlichen Motiven. Sie sind wichtiger Teil der philippinischen Kultur und Symbol für Kreativität und Improvisationskunst.

smileyDIE KRIMIBESTENLISTE im September 2025, Teil 7

Joachim Feldmann

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Atemberaubend gewöhnlich“! So charakterisiert Lady Ann Sercomb, gleichermaßen attraktiv wie wohlhabend, ihren zukünftigen Ehemann, den sie zwei Jahre später zum ersten Mal verlassen wird. Was ihre Freunde im Londoner Nobel-Stadtteil Mayfair nicht überrascht. Denn die Verbindung zu George Smiley, übergewichtig, von kleiner Statur und schlecht gekleidet, gilt von Beginn an als Mesalliance. „Die Sercomb heiratet einen Ochsenfrosch in Ölzeug und Südwester“, heißt es wenig schmeichelhaft. Dass sie ihn nach recht kurzer Zeit gegen einen gutaussehenden kubanischen Rennfahrer eintauscht, wundert niemanden. Schon eher, dass sie nach der Affäre zu ihrem Gatten zurückkehrt. Aber so weit ist es noch nicht. Bei seinem Eintritt in die Welt der Spionageliteratur ist George Smiley frisch getrennt.