Traurig, aber wahr
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Deutsche Buchpreis Kandidatin 2011 Angelika Klüssendorf „Das Mädchen“ nun auch bei Hörbuch Hamburg
Von Elisabeth Römer
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Soweit ist der Deutsche Buchpreis nun schon Tradition, daß man von ihm erwartet, daß er in der Auswahl der letzten Sechs Lesenswertes bringt. Wir haben nun zu fragen, ob das Lesenswerte auch Hörenswertes bedeutet und worin der Unterschied liegt, abgesehen davon, daß für viele Menschen das Hören auch dann ideal ist, wenn sie unterwegs sind, wo man nicht immer das Buch in der Hand halten kann. Und wir haben gerade einen erlebt, der zu Hause beim Glas Rotwein das Buch in der Hand verfolgte, was ihm als Hörbuch gerade vorgelesen wurde.
Die Borgia im Sechserpack
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Macht, Sex und Gewalt im ZDF: rund um den Papst Alexander VI.
von Siegrid Püschel und Hans Weißhaar
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Keine schlechte Idee, mit dem skrupellosen Papst Alexander VI. (1492-1503), aus dem spanischen Geschlecht der Borgia, eine Zeit vorzuführen, die später für Machttheoretiker wie Macchiavelli Vorbildfunktion hatte. Insbesondere Cesare Borgia hatte es ihm angetan und seine Schwester Lucrezia gerierte zur Dirne der Welt, der man unterstellte, vom Vater angefangen, es mit allen Männern, die ihr unter die Finger kamen und die Machtpotentiale besaßen, geschlafen zu haben, und sie anschließend vergiftete. Das also war eine Zeit, wo ein Papst noch 10 illegitime Kinder haben konnte, die seine gesellschaftliche und politische Macht stabilisieren sollten.
"Himmlischer Glanz" erfüllt Dresden
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„Raffael, Dürer und Grünewald malen die Madonna“ in der Gemäldegalerie Alte Meister
von Claudia Schulmerich
Raffael (Raffaello Santi)
Urbino 1483-1520
Rom Madonna di Foligno,
1511/1512 ©Vatican Museums
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“. Dieses Motto von Wilhelm Busch machte sich die Gemäldegalerie Alter Meister in Dresden zu eigen und wird im Jahr 2012 seinem Kultbild, der Sixtinischen Madonna von Raffael zum 500sten Jahrestag eine Ausstellung widmen, wo von der Entstehung in Rom, dem Aufenthalt in Piacenza, dem Ankauf von August II., sächsischer Kurfürst und König von Polen im Jahr 1754 bis heute so ziemlich alles Kulturgeschichtliche quer über die Jahrhunderte die Madonna begleiten werden. Als zweitem Streich. Aber heute geht es um den ersten, bei dem Raffaels Gemälde seiner Vorgängerin, „Die Madonna von Foligno“ gegenübergestellt werden, gemeinsam mit weiteren Mariendartstellungen, von denen Grünewalds „Stuppacher Madonna“ herausragt.
Homo Homini Lupus
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Ruth von Mayenburg „Hotel Lux“ im Verlag Elisabeth Sandmann
von Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nein, nicht das Buch zum Film „Hotel Lux“, der am 27. Oktober anläuft. Ja, das Buch zum Film „Hotel Lux“, der am 27. Oktober anläuft. Wie das? Es stimmt einfach beides, denn es kommt darauf an, wie man „Buch zum Film“ definiert. Wenn man herkömmlich die Vorlage für den Film in Romanform meint, nein, dann ist dieses Buch, das den Untertitel „Die Menschenfalle“ trägt, keine Vorlage für den Film von Leander Haußmann. Wenn man allerdings ausdrücken möchte, daß die wahrhaftigen Begebenheiten in diesem Asyl-Hotel Lux in Moskau für deutsche Kommunisten Ende der dreißiger Jahre auch in dem fiktiven Spielfilm mit Michael Bully Herbig und Jürgen Vogel hier in komödiantischer Form wiederaufleben, ja, dann ist man richtig, sich vor oder nach dem Film dieses Buch genau anzuschauen.
Damit einem das Hören nicht vergeht: Hören gehört sich
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Frankfurter Buchmesse 2011, Teil 20: Claudia Schulmerich im Gespräch mit Ines Hansla, Hörbuch Hamburg
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Auf der Buchmesse könnte man jeden Tag 500 Interviews machen und käme mit den Ausstellern noch lange nicht durch. Wir haben diesmal so oft gefragt, daß wir mit der Aufarbeitung noch länger beschäftigt sind. Buchmesse ist eben immer.
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Liebesgeschichten
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Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 13. Oktober 2011
von Romana Reich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nun gut, ein Großteil von Filmen besteht aus Liebesgeschichten. Liebe, ihr Entstehen und Vergehen ist Hauptmotiv unserer Literatur, wie dann nicht in Filmen? Den Geschichten auf Leinwand. Was aber diese Woche sich konzentriert, sind Liebesgeschichten, die nicht herkömmlich sind. Das gilt für RESTLESSE genauso wie für TYRNNOSAURIER, am heißesten als Liebesthriller dann DIE LIEBESFÄLSCHER.
Solide
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Marco Arturo Marelli inszeniert Verdis „Don Carlo“ an der Deutschen Oper Berlin
Foto: Barbara Aumüller
von Alban Nikolai Herbst
Solide, ja, 'solid‘. Aber nicht aufregend. Wenn es in der Deutschen Oper Berlin >>>> gestern abend Höhepunkte gab, dann waren sie den Sängern zu verdanken, allen voran dem Philipp Roberto Scandiuzzis, der besonders den Klagegesang am Anfang der dritten Aktes zu Minuten höchster Intensität ausgestaltete: wie er da Phrasierungen zog und zugleich mit welcher Souveränität er da Höhen und besonders die Tiefen mit seiner Seele füllte, griff unmittelbar in die unsren. „Irgendwann hört Technik auf, von Bedeutung zu sein“, hat der große Rostropovitch einmal gesagt: dann nämlich, wenn man sie nicht mehr merkt und ganz andere Hindernisse der künstlerischen Gestaltung ins Zentrum rücken.
Ein flotter Dreier auf Fußballerisch
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Eintracht Frankfurt serviert MSV Duisburg mit 3:0 ab
von Claudia Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ganz und gar kein linkisches Sonntagsspiel an diesem sonnigen Sonntag im Frankfurter Stadion, wo aufgrund der guten Verfassung der Eintracht und ihrer heutigen fußballerischen Extraklasse selbst dem gegnerischen Trainer Milan Sasic das Herz aufging. Selten gehört und darum gerne weitergesagt, wenn der Fußballlehrer der Gegenseite aus seinem Herzen keine Mördergrube macht und begeistert vom dritten Tor, dem von Alex Meier spricht und davon: „Auch wenn das Tor wie ein Stich in mein Herz war, so hat es doch mein Herz geöffnet“ und seinen Respekt vor dieser fußballerischen Leistung von Meier aussprach.
Und das ist Fantasyliteratur!
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Frankfurter Buchmesse, Teil 19: Der schnelle Aufstieg der Fantasy
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wir wollen aber nicht den Blick zurück, zu den Schauergeschichten des 18. und 19. Jahrhunderts und auch nicht den Gothic Novells wenden, sondern fragen, wohin die Märchen, Science Fiction und die heute gängigen Zaubergeschichten genauso wie die Horrortexte gehören und all das, was durch Erfindungen zu technischen Utopien beigetragen hat, wie es paradigmatisch der Film METROPOLIS von Fritz Lang uns ins Hirn und ins visuelle Gedächtnis schreibt und uns damit beschäftigen, warum 212 Aussteller auf der Frankfurter Buchmesse von dieser der „Fantasy“ zugeordnet und null mit „Phantastik“ bezeichnet werden.
Nicht gerade phantastisch!
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Frankfurter Buchmesse, Teil 18: Der langsame Tod der Phantastik
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Absolut phantastisch, was da mit der Phantastischen Literatur passiert! Nämlich nichts, schlimmer: sie stirbt einen langsamen, von kaum einem bemerkten Tod, während sich ihre skandalträchtige und mit Hollywoodschinken belohnte Stiefschwester namens Fantasy ausbreitet, ja geradezu Triumphe feiert, viele Verehrer hat und Verlobungswillige, Heiratsanträge per Dutzend und dann auch noch einheiratend in die bessere Gesellschaft, will sagen, ins Internet und Blogs und sonst was, was heute den Literaturbetrieb stärker zum Betrieb denn zu Literatur macht.
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